Was Palästinenser und Juden über ein leeres Dorf erzählen
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Von sehr viel Grün überwucherte Ruinen auf einem Hügel am westlichen Stadtrand Jerusalems - so erscheint dem Fremden das Dorf Lifta. Es ist eine Bühne für widerstreitende Geschichten und Erinnerungen. Beim Rundgang mit ehemaligen Bewohnern werden sie laut.
Der Palästinenser sieht sich als jungen Mann auf einem Lastwagen mit der Familie aus dem Dorf fliehen. Er beklagt den Verlust uralter palästinensischer Dorfkultur. Der andere, ein jüdischer Flüchtling aus dem Irak, fand in Lifta ein erstes Zuhause. Er spricht von der Erfüllung des Traums vom unabhängigen jüdischen Staat.
70 Jahre nach der Gründung Israels sind die Sichtweisen von Juden und Palästinensern auf ein und dieselbe Sache nach wie vor extrem konträr - besonders dann, wenn es um ein Stück Land geht. Denn das Dorf Lifta ist am Ende leer geblieben, und es gibt auch diejenigen, die darin eine Chance sehen: Archäologen, Landschaftsgärtner, Biologen und Aktivisten glauben an das Potenzial des Ortes, allen etwas über ihre gemeinsame Geschichte zu erzählen. Und sie schätzen vor allem eins: das grüne Biotop.
Produktion: Dlf 2018