Einblicke in einen texanischen Mikrokosmos

Lone Star (2/2)

54:34 Minuten
Auf einem hellblau angestrichenen Rollo sieht man die Aufschrift "Knives Guns". Darunter Bauschutt, darüber eine Überwachungskamera.
In Teil 2 wird ein exemplarisches Leben im Lone Star State Texas erzählt. © Sonya Schönberger
Von Sonya Schönberger |
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Die Kleinstadt als Mikrokosmos. Der zweite Teil des Feature aus Texas gibt Raum für eine einzige Biografie. Wie die Protagonistin sich als Kind drogenabhängiger Eltern durchschlug, kann man sich erst vorstellen, wenn man es gehört hat.
Viele extreme und vielleicht auch besondere Lebensgeschichten hat Sonya Schönberger bei ihren Gesprächen in einer texanischen Kleinstadt gehört. Eine davon stach heraus: Eine junge Frau, die heute einen Laden betreibt, erzählt von ihrem Aufwachsen auf einer Meth-Farm außerhalb der Stadt, auf der ihre Eltern sich mit dem Kochen und Verkaufen von Drogen über Wasser hielten und selbst damit versorgten. Mehr als einmal ging es für die Kinder dieser Eltern in diesem Klima von Sucht und Brutalität um Leben und Tod. Mit dem frühzeitigen Auszug war der Alptraum nicht vorbei. Ein Leben im ständigen Kampf um Selbstbehauptung, Selbstfindung unter den widrigsten Umständen. Sie erzählt diese amerikanische Geschichte in ihren eigenen Worten.
Zu Teil 1 des Features: Lone Star (1/2)

Ursendung
Lone Star (2/2)
The gritty underbelly
Von Sonya Schönberger
Regie: Anouschka Trocker
Mit: Katharina Leonore Goebel, Claudius Steffens, Rainer Strecker, Marco Wittorf, Lisa Hrdina, Max Hegewald, Florian Anderer, Oliver Urbanski, Nele Rosetz, Sithembile Menck, Benita Sarah Bailey, Ingo Kottkamp, Assunta Alegiani                                
Komposition/Musik: Aaron Snyder alias Big Daddy Muggelstone
Ton: Hermann Leppich
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2024
Länge: ca. 54‘30

Sonya Schönberger ist eine in Berlin lebende Künstlerin, deren Praxis sich mit biografischen Brüchen vor dem Hintergrund politischer oder sozialer Umwälzungen auseinandersetzt. Quelle ihrer künstlerischen Auseinandersetzung sind die Menschen selber, die in biografischen Gesprächen darüber berichten. So sind einige Archive entstanden, aber auch bereits existierende, zum Teil gefundene Archive fließen in ihre Arbeit ein. 2018 rief sie das "Berliner Zimmer" ins Leben, ein langzeitlich angelegtes Videoarchiv basierend auf den Erzählungen der Menschen in Berlin. Zuletzt für Deutschlandfunk Kultur die Reihe „Alle Menschen müssen sterben, vielleicht auch ich“ (2022, mit Norbert Lang).

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