"...ich schicke Dir 155 Küsse und 398 Grüße"
Sie selbst wurde zusammen mit den Kindern ihrer Krankenstube und dem jüngsten Sohn in Auschwitz vergast: die Dichterin Ilse Weber. Im Lager komponierte sie Trostgesänge für die Kinder, die sie als Krankenschwester pflegte, und schrieb mehr als 60 Gedichte. In einem Grab überlebten ihre Theresienstädter Gedichte.
Ihren ältesten Sohn hatte sie in einem der letzten Kindertransporte zu einer langjährigen Freundin über England nach Schweden retten können, ehe sie mit ihrem Mann und dem achtjährigen Tommy nach Theresienstadt deportiert wurde.
Von besonderer Eindringlichkeit sind auch ihre Briefe, die sie bis zu ihrer Deportation Anfang 1942 an ihren Sohn Hanuš und die Freundin Lilian schrieb. Die Autorin zeichnet in einer Collage aus Ilse Webers Lyrik, Liedern und Briefen das Bild einer starken Frau, die dem Terror durch ihre kompromisslos gelebte Mitmenschlichkeit trotzte.
Produktion: DLF 2009