Hörspiel: 100 Jahre Surrealistisches Manifest

Manifest 24

68:04 Minuten
Max Morise, Simone Breton, Paul Eluard, Joseph Delteil, Gala Desnos, André Breton und Max Ernst (auf dem Fahrrad), auf dem Markt von Montmartre, 1923.
Max Morise, Simone Breton, Paul Eluard, Joseph Delteil, Gala Desnos, André Breton und Max Ernst (auf dem Fahrrad), auf dem Markt von Montmartre, 1923. © picture alliance / Leemage
Von zeitblom |
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• Monolog • Die Veröffentlichung des 1. Surrealistischen Manifests von André Breton jährt sich im Oktober 2024 zum hundertsten Mal. Ein bahnbrechendes Dokument und ein Aufruf zur Befreiung des menschlichen Geistes von den Einschränkungen der Vernunft und der Konventionen.
Das Surrealistische Manifest forderte eine radikale Freiheit des Denkens und der Kreativität, in schroffer Ablehnung der traditionellen Konventionen von Gesellschaft, Kunst und Literatur. Heute, fast 100 Jahre nach seiner Veröffentlichung, bleibt das Manifest immer noch relevant für Künstler, Musiker und Intellektuelle, die sich für die Erforschung von irrationalen Assoziationen interessieren, nach neuen Wegen des Ausdrucks suchen und den Kampf gegen autoritäre Strukturen und Dogmen aufgenommen haben. In „Manifest 24“ wird versucht, mit originalen Texten der Surrealisten und einem neuronalen Netzwerk neue Ideen zu finden und neue Formen der Kreativität zu erschließen.
Die Stimme wird integraler Bestandteil in den ausgeklügelten Überlagerungen von Klangkomponenten, der Text mutiert zu einem der musikalischen Fäden, zu einem Teil der stofflichen Struktur der gesamten Komposition. Ein Monolog, der selbst wie collagiert wirkt, Gedankenströme die auftauchen und wieder verschwinden. Die von einer KI generierte Partitur für Streichquartett und elektronische Klangerzeugung ist extrem minimalistisch und zeichnet sich durch lange, ruhige und subtile Klangfarben aus. Durch die fragmentarische Struktur der Musik entsteht eine atmosphärische und meditative Fusion von Wort und Klang. Rauschen und Zufälligkeit – Information und Unvollständigkeit – Berechenbarkeit und Unentscheidbarkeit.

Manifest 24
Mono-Oper für KI / Stimme / elektronische Klangerzeugung / Streichquartett
Von zeitblom
Mit: Sabin Tambrea
Musik: zeitblom
Ton und Technik: Thomas Monnerjahn, Lucas Wilke und Alexander Brennecke
Regie: der Autor
Produktion: Deutschlandfunk 2024
Länge: ca. 60'

Zeitblom (Georg Falk-Huber), 1962 in Rosenheim geboren, ist Komponist, Musiker, Autor und Produzent. Seit 1997 realisiert er zahlreiche Audioprojekte zwischen Feature, experimenteller Musikcollage, Audiowalk und Radio-Oper, u.a. für WDR, Deutschlandradio, SWR, BR und NDR. Für seine klangintensiven, radiophonen State-of-the-Art-Inszenierungen erhielt er diverse Auszeichnungen, darunter: Deutscher Hörspielpreis, Prix Marulić, Intermedium Preis, Silver Medal NY Festivals Award und Deutscher Hörbuchpreis für die beste Klanggestaltung. 2020 erhielt er im Duo mit Christian Wittmann den Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Audio.Space.Machine“ (Deutschlandfunk/NDR/SWR in Zusammenarbeit mit IMF 2019). In seinen jüngsten Arbeiten rückt zeitblom die Beschäftigung mit immersiven digitalen Environments wie 3D-Audio oder 360º-Bildprojektionen im multimedialen Kontext in den Mittelpunkt. Er lebt in Berlin.

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