Das beste Kurzhörspiel der freien Szene

Hörspielpreis max15

Ein Logo für den max15-Preis
max15 © Deutschlandradio / Studio Good
Katharina Fröhlich und Franziska Stuhr haben für ihr zehnminütiges Hörspiel "Hysterektomie" den max15 gewonnen. Mit diesem Preis zeichnet Deutschlandfunk Kultur, im Rahmen der ARD Hörspieltage, das beste unabhängig produzierte Kurzhörspiel aus. Die Verleihung fand im Rahmen der ARD Hörspieltage in Karlsruhe statt.
Katharina Fröhlich und Franziska Stuhr haben für ihr zehnminütiges Hörspiel "Hysterektomie" den max15 gewonnen. Hier die Begründung der Jury:
Hysterie wird schon seit der Antike unmittelbar mit Weiblichkeit in Verbindung gebracht, sei es als Zeichen teuflischer Besessenheit oder als Reaktion einer erzürnten Gebärmutter. Steckt doch schon in dem Wort Hysterie, Histeria, die Gebärmutter. Nur allzu oft wurde der weibliche Körper zum Experimentierkasten der männlich dominierten Ärzteschaft — lange her, aber case closed?
Katharina Fröhlich und Franziska Stuhr invertieren in ihrem Kurzhörspiel „Hysterektomie“ die Medizingeschichte und legen offen, wie auch heute noch patriarchale, der Fortpflanzung verpflichtetete Denkweisen medizinisch mitreden. In der Gebärmutter ihrer Protagonistin wächst ein Tumor von der Größe eines Tennisballs. Ganz bewusst entscheidet sie sich für eine Hysterektomie. Doch die Operation wird ihr verwehrt. Denn es gebe „ja nichts Schlimmeres, als eine Frau, die keine Kinder mehr kriegen kann.“ Die Protagonistin des Stückes, gesprochen von Nientje Schwabe, schildert ihre Odyssee durch verschiedene medizinische Instanzen. Ruhig, klar, analytisch. Katharina Fröhlich und Franziska Stuhr ist mit diesem interview-basierten Hörspiel- Monolog ein über sich hinausweisendes und bewegendes Zeugnis gelungen. Mit Verve, Ironie und Esprit schildern sie das Schicksal einer Frau im Kampf um ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmtheit.
Alle nominierten Hörspiele mit kurzen Begründungen der Jury:
AM ENDE WIRD ALLES GUT UND WENN ES NICHT GUT IST DANN IST ES TROTZDEM DAS ENDE
Von Tilman Böhnke und Alexander Scharf
Nach einem Skript von Susann Altmann
Mit Dana Herfurth und Sebastian Kowski, sowie Elisabeth Dittrich, Andreas Taut, Elena Zieser, Tilman Böhnke und Alexander Scharf
Produktion: Experimentelles Radio der Bauhaus-Universität Weimar 2023
Alexander Scharf
Alexander Scharf© privat/Laura Semper
Tilman Böhnke
Tilman Böhnke© privat/Dana Melaver
"Die 15-jährige Ida heuert in einem Bestattungsunternehmen an. Gelangweilt begleitet sie Herrn Vogler bei seiner Arbeit zwischen Friedhof, Verbrennungsofen und Leichenschmaus. Doch dann entdeckt sie, dass das Praktikum einen ungeahnten Thrill bietet. Das Kurzhörspiel „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es trotzdem das Ende“ ist Kapitalismuskritik – unterhaltsam, schräg und aufwendig produziert."

AM ENDE WIRD ALLES GUT UND WENN ES NICHT GUT IST DANN IST ES TROTZDEM DAS ENDE - Hörspielpreis max15

19.10.2023
15:38 Minuten
Das Bild zeigt einen Mann ohne Kopf und mit blauem Rauch
Das Bild zeigt einen Mann ohne Kopf und mit blauem Rauch
Livia Valensise
Livia Valensise© privat/Sherman McMinn
Fiktive Gelände
Von Livia Valensise
Mit: Safinaz Sattar, Teresa Provin, Luise Hart und Annette Sachs
Produktion: DFFB 2023

„Wie sammelt man erinnerte Klänge? Und was, wenn man dabei auf Schweigen trifft? Eine poetische Selbstsuche durch alte Tonspuren und vergangene Homevideo-Aufnahmen, wobei das Selbst sich oszillierend durch die verschiedenen Ebenen des Stückes bewegt. Ein rhythmischer stream of consciousness, der in Erinnerung bleibt.“
Kurzhörspiel

Fiktive Gelände - Hörspielpreis max15

19.10.2023
10:51 Minuten
Das Bild zeigt einen Mann ohne Kopf und mit blauem Rauch
Das Bild zeigt einen Mann ohne Kopf und mit blauem Rauch
Franziska Stuhr
Franziska Stuhr© privat/Eleanor Jackson-Smith
Katharina Fröhlich
Katharina Fröhlich© privat/Josefine Gladisch
Hysterektomie
Von Katharina Fröhlich und Franziska Stuhr
Mit: Nientje C. Schwabe
Komposition & Musik: Cindy Weinhold
Gefördert durch die Claussen-Simon-Stiftung

"Die Gebärmutter ist das einzige rein weibliche menschliche Organ und an ihr zeigt dieser Hörspielmonolog, wie es um die Selbstbestimmung der Frau in Deutschland steht: schlecht. Ein Tumor von der Größe eines Tennisballs wächst in der Gebärmutter der Protagonistin. Sie entscheidet sich sehenden Auges und bei klarem Verstand für eine Hysterektomie. Doch sie hat nicht mit der offenbar noch immer patriarchal orientierten Medizinethik gerechnet. Mit Verve, Ironie und Esprit schildert das Hörspiel das Schicksal einer Frau im Kampf um ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmtheit."

Hysterektomie - Hörspielpreis max15

19.10.2023
09:50 Minuten
Das Bild zeigt einen Mann ohne Kopf und mit blauem Rauch
Das Bild zeigt einen Mann ohne Kopf und mit blauem Rauch
Ingrid Wenzel
Ingrid Wenzel© privat/Sergey Sanin
Ingo3000
Von Ingrid Wenzel

"Im Monolog „Ingo3000“ erzählt Ingrid aka Ingi frei von der Leber weg. Die satirisch zugespitzte Autofiktion einer „Menschwerdung“ beginnt mit dem frühkindlichen Missverständnis vom einfachen Zugang auf freie Geschlechtswahl und dokumentiert teilweise widersprüchliche Strategien, als männlich oder weiblich in dieser Welt gelesen zu werden. Ausgerechnet bei der Marine scheint Ingrid schließlich eine Identität als „gestandener Mann" zu finden, als Mitglied der für Brutalität und Frauenverachtung bekannt gewordenen Gorch Fock-Crew. Eine Story, die virtuos Stereotype und deren Erwiderungen aufs Korn, doch ihr Thema ernst nimmt."

Ingo3000 - Hörspielpreis max15

19.10.2023
14:32 Minuten
Das Bild zeigt einen Mann ohne Kopf und mit blauem Rauch
Das Bild zeigt einen Mann ohne Kopf und mit blauem Rauch
Lena Müller
Lena Müller© privat/Franziska Wenzel
Antje Meichsner
Antje Meichsner© privat/LaNe Léal
„Schnursein, Maulsein“
Von und mit Lena Müller
Komposition, Regie, Sounddesign: Antje Meichsner

"Das monologisch erzählte Stück kreist um Denkprozesse und Identitätsfragen, die sich im Verlauf einer Übersetzung ergeben. Es schildert das Verhältnis zwischen ÜbersetzerIn und AutorIn, von ÜbersetzerIn zum Text zunächst mit präziser Wortfindung und bedenkt stilsicher die Mehrfachbedeutung der Worte und ihrer Assoziationen.

Sobald aber die KI ins Spiel kommt, das Übersetzungsprogramm, versinkt der Monolog mit großer Wucht quasi in der Imagination des Maschinellen. Der Text stellt nicht so sehr die Frage nach der Beschränktheit der KI in Sachen Übersetzen – er stellt die Frage nach der Beschränkung des Menschen."

"Schnursein, Maulsein" - Hörspielpreis max15

19.10.2023
13:16 Minuten
Das Bild zeigt einen Mann ohne Kopf und mit blauem Rauch
Das Bild zeigt einen Mann ohne Kopf und mit blauem Rauch
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