Von der Kunst, ein Asylbewerber zu sein
Migrantische Kulturschaffende in Deutschland
von Florian Fricke
Es sprach: der Autor
Ton und Technik: Christoph Bette und Jens Müller
Regie: Susanne Krings
Redaktion: Anna Seibt
Produktion: Deutschlandfunk 2022
Von der Kunst, ein Asylbewerber zu sein
29:52 Minuten
Das Migrantpolitan ist ein Kreativlabor von und für Geflüchtete. Seit 2015 machen sie hier Kunst. Und sie reiben sich an der Gesellschaft und ihren Institutionen, die es ihnen oft schwer machen, in Deutschland anzukommen.
Das einfache Holzhaus auf dem Gelände des Kulturzentrums Kampnagel in Hamburg ist für viele kulturinteressierte Geflüchtete und deutsche Theaterschaffende zum Lebensmittelpunkt geworden.
Kulturinteressierte aus Syrien, den Kurdengebieten oder Nigeria können hier ausleben, was ihnen in der Heimat unmöglich war. Sie produzieren selbst geschriebene Videoserien, die das Leben von Asylsuchenden zwischen Stipendien und drohenden Abschiebungen, zwischen kreativer Zukunft und Illegalität beleuchten. Sie versuchen sich in Mode und Musik, machen Jugendarbeit, veranstalten queere Clubnächte und internationale Konferenzen.
Das 2014 als Provisorium errichtete Haus wurde Ende 2021 saniert und aufgewertet und steht mehr denn je für die Hoffnung der Zugezogenen, einen festen Platz in der deutschen Gesellschaft zu finden.
Florian Fricke lebte als gebürtiger Franke in Frankfurt bevor es ihn Mitte der 1990er nach Berlin zog. Nach Jahren als Tontechniker an Filmsets kam er über den Musikjournalismus zum Radio. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit den Themen Kunst, Gesellschaft und Politik.