Mittelamerikanischer Exodus

Wenn Kinder nur noch weg wollen

Josue aus Honduras sitzt an der Bahnstrecke in Huehuetoca in Mexico Der 21-Jährige findet in seiner Heimat keinen Job und versucht in die USA zu kommen.
Josue aus Honduras sitzt an der Bahnstrecke in Huehuetoca in Mexico Der 21-Jährige findet in seiner Heimat keinen Job und versucht, in die USA zu kommen. © imago / epd
Von Erika Harzer |
Sie kommen aus Guatemala, El Salvador und Honduras. Sie sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und durchqueren alleine Mexiko. Eine mörderische Route, die sie nur mit viel Glück unversehrt hinter sich bringen können, ohne dabei in die Hände von Drogenkartellen, Entführern, Menschenhändlern oder auch der Migrationspolizei zu gelangen.
All die Gefahren halten sie nicht davon ab, sich auf den Weg zu machen. Zu Hunderten sitzen sie dicht gedrängt auf Dächern von Güterzügen und hoffen täglich aufs Neue, ihr Ziel zu erreichen. Die USA. Dort glauben sie, ein Leben leben zu können, dass ihnen mehr bietet, als der gewalttätige Alltag, den sie in ihren Heimatländern erlitten haben. Doch Präsident Obama erwägt angesichts des Ansturms Minderjähriger eine Gesetzesänderung, um diese Kinder schneller abschieben zu können. Die Heimatländer gelten nicht als Kriegsregionen und doch sind sie Ausgangspunkt des Exodus. Die Geschichte der Kinder einer vergessenen Region, die Geschichte einer humanitären Katastrophe.
Produktion: BR/DLF/WDR 2015