Ursendung
Monolog / Dialog
Von Juan Allende-Blin, mit Texten von Jorge Semprún und Samuel Beckett
Komposition und Regie: der Autor
Mit: Jean Carabalona und Juan Allende-Blin
Musik: Robert Beck (Klarinette), Andreas Roth (Posaune), Juan Allende-Blin (Klavier), Matthias Geuting (Orgel), Eberhard Maldfeld (Kontrabass)
Ton: Michael Morawietz
Regieassistenz: Luise Weigert
Dramaturgie: Marcus Gammel
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2023
Länge: 25'49
Klangkunst zum Holocaust-Gedenktag
Weil diese Erinnerungen niemals verblassen dürfen: Ein Hörspiel als Dialog mit Schriftsteller und KZ-Buchenwald-Überlebendem Jorge Semprún. © picture alliance / Jan Woitas / dpa-Zentralbild / dpa / Jan Woitas
Monolog / Dialog
27:49 Minuten
In seinem Buch „Was für ein schöner Sonntag!“ beschreibt Jorge Semprún die Ankunft polnischer Juden im KZ Buchenwald. Diesen Text kontrapunktiert der Komponist Juan Allende-Blin mit Musik, Geräuschen und einem Gedicht von Samuel Beckett.
„Sie drängten sich im Schneeregen aneinander, im eisigen Nebel dieses Tages. Kein Laut drang aus ihrer strauchelnden Masse. Nur manchmal hörte man das Geräusch einer Herde. Das Geräusch einer eingepferchten Herde, die mit ihren Hufen auf den Pflastersteinen eines Marktplatzes klappert.“
So beschreibt Jorge Semprún die Ankunft einer Gruppe von polnischen Juden im Konzentrationslager Buchenwald. Diesen schlichten und gerade deshalb ergreifenden Text macht der Komponist Juan Allende-Blin zum Ausgangspunkt für sein Hörspiel „Monolog / Dialog“.
Juan Allende-Blin, geboren 1928 in Santiago de Chile, kam 1951 nach Deutschland und lebt heute als Komponist in Essen. Er komponiert Instrumentalwerke, Ballette und radiophone Collagen. In seinen Schriften beschäftigt er sich insbesondere mit der Musik des Exils. Für sein Hörstück „Rapport sonore“ (WDR/CERM) erhielt er 1983 den Karl-Sczuka-Preis.