Erinnerung an die Kinder vom Bullenhuser Damm

    Mutter Hamburg

    Von Adolf Schröder |
    • Drama • Sie hatten Furchtbares hinter sich: 20 Kinder, an denen im KZ Neuengamme medizinische Versuche zur Erforschung von TBC durchgeführt worden waren. Als die britischen Truppen näherrückten, kam der Befehl, sie umzubringen.
    „Ich heiße Manja Altmann. Ich kam aus Polen. Ich war 5 Jahre alt.“ Am Abend, wenn die Stille den Fluss erobert und die Nacht ihre Tücher um die Häuser schlägt, sind die Stimmen der toten Kinder wieder da. Sie fragen nach unseren Wegen durch die Einsamkeit dieser Stadt. Sie wissen nicht, wie wir leben. Sie kamen aus Frankreich, aus Holland, aus Italien, aus Polen nach Neuengamme. Was ihnen geschah, bevor man sie in einem Heizungskeller umbrachte: Das wissen die Täter.
    Das Hörspiel erinnert mit poetischer Kraft an die Kinder vom Bullenhuser Damm.
    Der Regieassistent Jakob Diehl mit dem Schauspieler Heinz von Cramer (v.lks.)
    Der Regieassistent Jakob Diehl mit dem Schauspieler Heinz von Cramer (v.lks.)© Deutschlandradio - Sandro Most

    Mutter Hamburg
    Von Adolf Schröder
    Regie: Heinz von Cramer
    Mit: Chris Pichler, Markus Meyer, Horst Bollmann, Christine Oesterlein, Klaus Herm, Manfred Borges, Werner Rehm, Helmut Ahner, Max von Pufendorf, Krikor Melikyan, Christian Gaul, Hans Diehl, Erhard Marggraf sowie Lili Zahavi, Maud Sellem, Anton Kurth, Lara Torp, Wassily von Koslowski, Anton Weniger, Judith Fritsch, Emilia Urbanek, Wyn Engeholm, Jano Steinkamp, Hanna Matejka, Janus Torp, Paul Wolff, Eliane Morand, Johanna Fritsch, Yannick Lazai, David Reibel, Gregor Schmidt-Branden
    Ton und Technik: Thomas Monnerjahn und Hermann Leppich
    DKultur 2008
    Länge: 41'25
    Eine Wiederholung vom 25.03.2009

    Anschließend:
    Stimmen über der Elbe
    Gespräch über die Entstehung von ‚Mutter Hamburg‘
    Von Sylvia Rauer
    Deutschlandradio Kultur 2008
    Länge: 9‘23

    Adolf Schröder (1938–2008), Hamburger Schriftsteller, schrieb Prosa und zahlreiche Hörspiele. Deutschlandradio produzierte u.a.: „Elsa Roth. Ein Bericht“ (2003), „Nebelflecken“ (2006) und sein letztes Hörspiel „Mutter Hamburg“.