Mutters Courage
Nach der gleichnamigen Erzählung von George Tabori
Übersetzung aus dem Amerikanischen: Ursula Grützmacher-Tabori
Regie: Jörg Jannings
Mit: George Tabori, Brigitte Kahn, Klaus Fischer, Rainer Frieb, Nico Grünecke, Jörg Höpfner, Ursula Höpfner, Detlef Jacobsen, Murray Levy, Brigitte Röttgers, Veronika Nowag, Günter Einbrodt
Komposition: Stanley Eugene Walden
Akustische Choreografie: Barbara Walden
Ensemble: Bremer Theaterlabor
Ton und Technik: Ingeborg Gerwin und Geert Puhlmann
Produktion: RIAS Berlin/NDR/SDR 1979
Länge: 88'22
Eine Wiederholung vom 23.07.2006
Mutters Courage
George Tabori (1914–2007) Sohn eines Journalisten, der in Auschwitz ermordet wurde, arbeitete seit seinem 18. Lebensjahr ebenfalls als Journalist. Er floh vor den Nazis über Wien und Prag nach London, lebte in Frankreich, Italien, auf dem Balkan und schließlich in den USA. In London schrieb er seine ersten Romane, in den Vereinigten Staaten seine ersten Bühnenstücke, Drehbücher und Übersetzungen. Anfang der 1960er-Jahre geriet er in Kontakt zu freien Theatergruppen, von denen er seine freie theatralische Gruppenmethodik lernte. Nach Deutschland kam er zur Inszenierung seines Stückes „Kannibalen“ am Schiller-Theater Berlin. Die positive und ernsthafte Aufnahme dieses KZ-Stücks bewog ihn, zu bleiben. Es wurden mehrere Stücke von ihm in Deutschland gespielt, und er gründete in Bremen das berühmt gewordene „Bremer Theaterlabor“, in dem er seine theatralische Gruppenarbeit anwenden konnte.
Jörg Jannings (1930–2023) verbrachte seine Jugend in Österreich, im engen Kontakt zu seinem Onkel, dem Schauspieler Emil Jannings. Schauspielausbildung, dann Arbeit im Dokumentarfilm bei der Bavaria und der DEFA. Ab 1957 Regisseur und bis zur Pension Leiter der Wortproduktion des RIAS Berlin. Er realisierte über 200 Hörspielproduktionen, zuletzt: „Souterrain“ von Josep M. Benet i Jornet (DKultur 2010). Seine langjährige Freundschaft mit dem Dramatiker George Tabori führte zu 15 gemeinsamen Stücken. Vielfache Auszeichnungen, darunter der Prix Italia für „Weisman und Rotgesicht“ (NDR 1978).