Nach Mitternacht (1/2)
Von Irmgard Keun
Bearbeitung und Regie: Barbara Meerkötter
Mit Lisa Wagner, Thomas Wodianka, Jan Andreesen, Magda Czogalla, Martin Engler, Gerd Grasse, Hans Peter Hallwachs und Britta Steffenhagen
Komposition: Katrin Schüler-Springorum
Ton und Technik: Kaspar Wollheim und Venke Decker
Produktion: RBB 2017
Länge: 46‘07
Teil 2 am 12.4.2022, um 20:10 Uhr
Deutsche Exilliteratur aus dem Jahr 1937
Historische Aufnahme vom Opernplatz in Frankfurt am Main (ca. 1934) © picture alliance / arkivi
Nach Mitternacht (1/2)
Das Hörspiel basiert auf dem gleichnamigen Roman von Irmgard Keun, den sie 1936 bereits im Exil in Ostende schrieb. Darin entwirft die Bestsellerautorin ein ebenso nüchternes wie erschütterndes Bild des NS-Staates.
Im Nazi-Deutschland des Jahres 1936 erwartet die Menge am Opernplatz den Auftritt von Reichskanzler Adolf Hitler. Unter den Jubelnden ist auch die 19-jährige Sanna, die das Geschehen mit Befremden kommentiert. Sie und ihre Freunde werden in den kommenden Stunden vor die zentrale Entscheidung gestellt, sich Hitlers Gewaltregime anzupassen oder den Weg in die Emigration zu gehen.
„Nach Mitternacht“ erschien 1937 im niederländischen Querido Verlag, der viele deutsche Exilautoren publizierte, und gilt bis heute als eines der Hauptwerke der deutschen Exilliteratur.
„Nach Mitternacht“ erschien 1937 im niederländischen Querido Verlag, der viele deutsche Exilautoren publizierte, und gilt bis heute als eines der Hauptwerke der deutschen Exilliteratur.
Irmgard Keun, 1905 in Berlin geboren, begann nach einer kurzen Bühnenlaufbahn mit 21 Jahren zu schreiben. Ihr erster Roman „Gilgi, eine von uns“ machte sie 1931 über Nacht berühmt. Auch „Das kunstseidene Mädchen“ (1932) wurde sofort zu einem Verkaufserfolg. 1933/34 wurden ihre Bücher beschlagnahmt und verboten. Sie emigrierte 1935. Nach dem Krieg veröffentlichte sie noch zwei Romane, Bilder und Gedichte aus der Emigration sowie eine Erzählung. Außerdem arbeitete sie für Rundfunk und Zeitungen. Sie starb 1982 in Köln.