Nature Writing und Natursound

Natur an Autorin – Autorin an Natur

Die Autorin sucht im Norden von Wales Anregungen zur Beziehung von Mensch und Natur.
Die Autorin sucht im Norden von Wales Anregungen zur Beziehung von Mensch und Natur. © EyeEm / Steve Sparkes
Von Elke Heinemann |
Nature Writing ist mehr als Naturlyrik. Es ist die literarische Antwort auf das Zeitalter des Anthropozäns. Autorin Elke Heinemann erkundet die neue Strömung mit einem Selbstversuch in der Tradition von Henry David Thoreaus „Walden“.
Eine Literaturmode aus Großbritannien und den USA ist bei uns angekommen: das "Nature Writing". Beschreibungen der Natur entstehen hier aus einem persönlichen, oft philosophischen oder literarischen Interesse.
Das Genre Nature Writing gründet in der Krise der Natur: In den letzten 20 Jahren sind rund 80 Prozent der weltweiten Insektenbiomasse verschwunden. Der Mensch, heißt es, habe im sogenannten Anthropozän das sechste Massensterben der Erdgeschichte eingeleitet.
Autorin Elke Heinemann sucht an einem Strand im Norden von Wales, wo es geologisch bedeutsame Funde zu bestaunen gibt, nach Anregungen, um die gerade von philosophischen Trendsettern viel diskutierte Frage zu beantworten, wie sich die Beziehung zwischen Mensch und Natur heute neu definieren ließe. Ihre Erfahrungen hält sie in einem Audioblog fest – ganz in der literarischen Tradition des amerikanischen Schriftstellers Henry David Thoreau, dessen Tagebuch "Walden" der Urtext des Nature Writing ist. Die technischen Mittel eines Audioblogs bieten heute dabei die Möglichkeiten, handschriftliche Notizen um die Aufzeichnungen von Gesprächen und Tönen aus der Natur zu erweitern.

Natur an Autorin – Autorin an Natur
#Strandgänge
Ein Audioblog
Von Elke Heinemann
Regie: Martin Zylka
Mit: Amelie Barth und Mark Oliver Bögel, Margaret Wood, Andreas Rötzer, Mike Cross, Hugh Davis
Ton: Olaf Dettinger
Produktion: WDR/BR 2020
Länge: 53'56

Elke Heinemann, geboren 1961 in Essen, lebt nach längeren Aufenthalten in Paris und London als Schriftstellerin in Berlin. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Alfred-Döblin-Stipendium 2012. Zuletzt: "Briefe an einen Verstorbenen. Memorial für den Schriftsteller W.G. Sebald"