Operation Halmazag

Krieg Made in Germany

Mehrere Bundeswehrsoldaten in Kundus von hinten. Ein Soldat rechts salutiert. Zwischen den Soldaten ist die strahlende, tiefstehende Sonne zu sehen.
Muss die Geschichte des deutschen Afghanistaneinsatzes umgeschrieben werden? © dpa / picture-alliance / Michael Kappeler
Von Marc Thörner |
Die Operation Halmazag (Blitz) in Afghanistan 2010 gilt der Bundeswehr als beispielhaft für andere Auslandseinsätze. Sie war die erste von Deutschen geplante und geführte Offensive nach dem Zweiten Weltkrieg. Betroffene Afghanen werfen der Bundeswehr jedoch vor, bei ihrem Einsatz Kriegsverbrechen vertuscht zu haben.
Sanft, kulturell einfühlsam, in Kooperation mit lokalen Sicherheitskräften, in ständiger Absprache mit der Bevölkerung und ohne Opfer unter der Zivilbevölkerung sei sie aus Sicht des deutschen Verteidigungsministeriums verlaufen.
Betroffene Afghanen sehen das ganz anders. Angehörige von Opfern werfen der Bundeswehr vor, Kriegsverbrechen zu vertuschen. Sie soll auf Wohngebiete geschossen, viele Tote verursacht und Plünderungen durch verbündete Verbrecherbanden in Kauf genommen haben.
Die Generalbundesanwaltschaft prüft Ermittlungen gegen die verantwortlichen deutschen Kommandeure, und einige der damals eroberten Gebiete sind längst wieder in Händen der Taliban. Wenn die Vorwürfe zutreffen: Muss die Geschichte des deutschen Afghanistaneinsatzes umgeschrieben werden?
Produktion: SWR/DLF 2016