Muslimische Roma in Düsseldorf
Seit 13 Jahren kommen sie hier zum Freitagsgebet zusammen - in einem Konfirmandensaal, den sie mit Koransuren und blauen Kacheln geschmückt haben. Iman Ajdini, ein junger Theologe aus dem mazedonischen Skopje, predigt in Romanes, der Muttersprache der Gemeindemitglieder. Die meisten sind in den 60er-Jahren als Gastarbeiter gekommen, Jugoslawen, wie es damals hieß.
Dass sie Roma und Muslime waren (aus Mazedonien, dem Kosovo, Serbien), haben sie lange verborgen. Erst mit dem Jugoslawienkrieg, der einen großen Exodus nach Westeuropa auslöste, war die Vergangenheit wieder da: Plötzlich standen muslimische Roma aus ihren Heimatorten vor der Tür, Nachbarn von einst, Verwandte. Nach und nach fanden sie in der neuen Heimat Deutschland zusammen.
Das Feature erzählt, wie diese Minderheit ihren Weg fand - den Glauben zu leben und Nachbarschaft mit den Christen nebenan, von ihrem Stolz, ohne Staatsgelder auszukommen, vom Alltag im Fastenmonat Ramadan und den aktuellen Debatten über den Islam.
Produktion: DLF 2015