An der pädagogischen Front
Ostdeutsche Lehrer in den Umbrüchen der Wende
Feature von Holger Siemann
Regie: Claudia Kattanek
Es sprach: Bruno Winzen
Ton und Technik: Hendrik Manook und Thomas Widdig
Redaktion: Wolfgang Schiller, Ulrike Bajohr
Produktion: Deutschlandfunk 2019
Eine Wiederholung vom 24.09.2019.
An der pädagogischen Front
43:50 Minuten
Jutta Hoffmann stieg von der DDR-Schulleiterin zur Hauptschullehrerin ab. Siglinde Schaub klagte gegen den Rausschmiss aus dem Direktorenamt und landete im Berliner Abgeordnetenhaus. Alexander Lubawinski fand sich nach der Wende als Vorgesetzter der beiden Kolleginnen wieder. Alle drei lieben ihren Beruf immer noch.
Alle drei sind überzeugte Pädagogen geblieben. Ihre Vorwendeerfahrungen haben ihnen geholfen, die Umbrüche ihres Lebens zu meistern. Mit einer gewissen Genugtuung stellen sie fest, dass das deutsche Bildungswesen 30 Jahre später wieder an Punkte gelangt, die die DDR-Pädagogen verlassen mussten: die Gemeinschaftsschule. Das Fach ‚Praktische Arbeit‘. Die frühkindliche Bildung. Siglinde Schaub und Alexander Lubawinski haben im politischen Raum dafür gekämpft. Und Jutta Hoffmann in der Schule, die ihr kein Burn-out bescherte. Im Gegenteil, sie war der Ort, eine private Katastrophe zu verarbeiten.
Holger Siemann, 1962 in Leipzig geboren, studierte Philosophie in Berlin. Er war Offizier, Schauspieler, Sozialwissenschaftler und Familienhelfer. Seit 2001 arbeitet er als freier Autor u.a. von Hörspielen, Features, Libretti und Romanen. Lebt in Berlin und in der Uckermark.