Passion
Nach dem Roman „Die Karwoche“ von Jerzy Andrzejewski
Hörspielbearbeitung: Winfried Roth
Übersetzung aus dem Polnischen: Renate Lachmann
Regie: Claude Pierre Salmony
Mit: Michaela Steiger, Desirée Meiser, Michael Wittenborn, Jürgen Cziesla, Doris Wolters, Antonia Wolters, Ute Zehlen, Alexander Tschernek, Josef Ostendorf
Ton und Technik: Jack Jakob, Jacqueline Stocker
Produktion: DRS/DS Kultur 1993
Länge: 55'35
Hörspiel nach Jerzy Andrzejewski
Jan und seine Ehefrau gewähren Irena zögernd schützendes Asyl. © picture alliance / akg-images
Passion
• Romanbearbeitung • Während im Warschauer Ghetto jüdische Aufständische gegen deutsche Besatzer kämpfen, trifft Jan zufällig seine frühere Geliebte Irena. Als Jüdin braucht sie dringend ein Versteck. Jan und seine Frau Anna nehmen sie auf.
Warschau im Frühjahr 1943: Eine Gruppe von jüdischen Kämpfern leistet im Ghetto beinahe vier Wochen lang Widerstand gegen Nazis und deren Verbündete. Während des Aufstands kann Irena aus dem Ghetto fliehen und sucht nun verzweifelt ein Versteck, um unterzutauchen. Sie trifft auf Jan, ihren früheren Geliebten. Seine Frau und er erwarten ihr erstes Kind, dennoch gewähren sie Irena zögernd schützendes Asyl. Doch Jans spontane Hilfsbereitschaft verlangt ihnen viel ab. Die Furcht vor der Entdeckung und den Konsequenzen seiner Handlung steigert sich von Tag zu Tag, dazu kommen Enge, Eifersucht und mehr oder weniger subtile antisemitische Ressentiments.
Jerzy Andrzejewski (1909–1983), polnischer Schriftsteller, Publizist und Dissident, war bekannt für seine realistische Prosa, die weitsichtig die gesellschaftspolitischen Probleme des 20. Jahrhunderts widerspiegelt. Während des Zweiten Weltkriegs war er im Widerstand aktiv. Nach dem Krieg zunächst Kommunist, trat er in den 1950er Jahren aus der Partei aus und wurde in Polen zu einem führenden Systemkritiker. Einige seiner Romane wurden verfilmt und als Hörspiele bearbeitet, darunter „Die Pforten des Paradieses“ (RIAS Berlin 1980), „Die Karwoche“ (NDR 1981) und „Finsternis bedeckt die Erde“ (RIAS Berlin/WDR/SDR 1985).