Pension Isabel
Von Christina Calvo
Regie: Hans Rosenhauer
Mit: Wolfgang Michael, Imogen Kogge, Klaus Herm, Maria Körber, Liselotte Rau, Christine Oesterlein, Udo Kroschwald
Komposition: Gerd Bessler
Ton und Technik: Rainer Czekalski und Monika Brummund
Produktion: DLR Berlin 1996
Länge: 49'43
Pension Isabel
Aufgrund einer Zeitungsannonce war der 33-jährige Schriftsteller Leonhard nach England gereist. Nun sind seine Geschwister Silvia und Robert beunruhigt. Seit zwölf Tagen haben sie nichts mehr von ihm gehört.
Auf zwei Telegramme hat Leonhard nicht geantwortet. Aber deshalb gleich zur Polizei gehen? Immerhin hat er den Geschwistern anfangs ein paar Mal geschrieben. Sehr seltsame Briefe allerdings: „Eine geheimnisvolle Kraft beherrscht dieses Haus. Es ist Quentins Musik! Sie übt eine ungeheure Faszination auf mich aus. In endlose weite Räume führen mich diese Klänge, in wahrhaft kosmische Dimensionen ...“ Die Einsamkeit des Ortes scheint Leonhard verwirrt zu haben. Und vielleicht wirkt sich die Gesellschaft der zwei schrulligen alten Damen und ihres außergewöhnlich begabten Neffen Quentin auch nicht gerade günstig auf Leonhard aus, vermuten Silvia und Robert. Schließlich kennen sie die Labilität und chaotische Fantasie ihres Bruders.
Obwohl Silvia dagegen ist, reist Robert in das idyllische Woodley, gibt sich als Dichter aus und mietet unter falschem Namen ein Zimmer in derselben Pension, wo sein Bruder gewohnt hat. Dr. Everton, der ansässige Arzt, sagt ihm, wo er ihn jetzt finden kann: auf dem Friedhof. Leonhard ist jedoch nicht der erste Schriftsteller, der in der Pension Isabel gestorben ist, sondern bereits der vierte Gast, der auf rätselhafte Weise ums Leben gekommen ist. In allen vier Fällen lautete die Diagnose: Herzversagen. Steckt dahinter möglicherweise ein außergewöhnlicher Mordplan?
Christina Calvo, geboren 1949, lebt als freie Autorin in München. Sie hat zahlreiche Hörspiele, Drehbücher, Erzählungen und Kulturbeiträge geschrieben. Nach „Pension Isabel“ entstanden weitere Hörspiele wie „Geh nicht auf den Eulenhügel“ (RB 1998), „Fremde Männer vor dem Haus“ (NDR 1999) und das Kinderhörspiel „Der Zug nach Wicklow“ (MDR 2003), das beim MDR-Kinder- und Jugendhörspielpreis 2004 den 2. Preis erhielt.