Pig Boy 1986–2358. Replay der Menschwerdung
Von Gwendoline Soublin
Übersetzung aus dem Französischen: Lydia Dimitrow, Andreas Jandl, Corinna Popp
Regie: Susanne Janson
Mit: Guillaume Boullay, Adam Bousdoukos, Katja Brügger, Mai Linh Dang, Hanna Eichel, Martin Engler, Cathlen Gawlich, Julian Greis, Simon Hastreiter, Matti Krause, Antonio Ramón Luque, Anne Moll, Angelika Richter, Mohammad Sabra, Maximilian Scheidt, Catérine Seifert und Samuel Weiss
Komposition: Johannes Hofmann
Ton und Technik: Corinna Gathmann und Alica Wisotzky
Produktion: NDR/SRF 2021
Länge: 57'39
Hörspiel: Mensch-Tier-Verhältnisse
Schweine-Junge, Schweine-Prozess, Schweine-Utopie: Eine Tierfabel von Gwendoline Soublin. © EyeEm / adriana duduleanu
Pig Boy 1986–2358. Replay der Menschwerdung
Schweine-Junge, Schweine-Prozess, Schweine-Utopie: In den drei Episoden dieser modernen Tierfabel muss sich die Freiheit des Individuums gegen Marktkonformität und Massenmedien behaupten.
Ein Junge, Theodor Bouquet, träumt davon, ein Cowboy zu sein, anstatt den väterlichen Mastbetrieb zu erben – und doch schlittert er geradewegs in die Zeit der repressiven Tierhaltungsmethoden und unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Jahrzehnte später führt das Schwein „Pig Boy“, Nachfahre eines Schweins aus der Zucht von Theodor Bouquet, ein luxuriöses Jetset-Leben. Als Werbebotschafter von „PERTA“ ist er ein Star auf allen Social-Media-Kanälen. Doch der Ruhm wird dem Tier zum Verhängnis. In einer interaktiven, virtuellen Gerichtsshow wird Pig Boy wegen „Verletzung der Artenrechte“ verurteilt. In der dritten Episode träumt eine Sau, die menschliche Embryonen austragen muss, von der Freiheit, die sie auf der anderen Seite der Tür erwarten würde – das Exit-Schild steht für sie für den Neuanfang.
Zwischen Science-Fiction, Kunstsprache und konkreter Gegenwart angesiedelt, findet Autorin Gwendoline Soublin aufrüttelnde literarische Bilder für die zentrale Frage, wie frei der Mensch wirklich ist und wieso sich diese „Freiheit“ gerade im Umgang des Menschen mit anderen Lebewesen spiegelt.
Zwischen Science-Fiction, Kunstsprache und konkreter Gegenwart angesiedelt, findet Autorin Gwendoline Soublin aufrüttelnde literarische Bilder für die zentrale Frage, wie frei der Mensch wirklich ist und wieso sich diese „Freiheit“ gerade im Umgang des Menschen mit anderen Lebewesen spiegelt.
Gwendoline Soublin, geboren 1987, ist Autorin und Schauspielerin. Nach einer Ausbildung zur Drehbuchautorin in Nantes und einem Schauspielstudium in Paris arbeitete sie u.a. als Kunsttherapeutin und studierte dann Szenisches Schreiben an der ENSATT in Lyon. Erste Entwürfe zu „Pig Boy 1986–2358“ entstanden 2016 in einer Residenz am Theater Sala Beckett in Barcelona. 2017 wurde das Stück bei den Autorentheatertagen in Lyon ausgezeichnet, 2018 erschien die Buchfassung. 2017/18 war Soublin Hausautorin am Theater AmStramGram in Genf.