plus null komma fünf windstill
Von Maria Kilpi
Übersetzung aus dem Finnischen: Stefan Moster
Regie: Christiane Ohaus
Mit: Christine Oesterlein, Bettina Kurth
Komposition: Sabine Worthmann
Ton und Technik: Thomas Monnerjahn, Hermann Leppich
Musik: Nikolai Fomin, Sabine Worthmann
Produktion: DKultur 2008
Länge: 47'07
Eine Wiederholung vom 14.05.2008
Hörspiel: Über Krieg und Vertreibung in Finnland
Was, wenn niemand die glatte Oberfläche aufrühren mag? Wo erfährt man etwas über die eigene Geschichte, wenn niemand bereit ist, zu erinnern? © picture alliance / blickwinkel / McPHOTO / R. Mueller
plus null komma fünf windstill
48:35 Minuten
• Drama • Die finnisch-russische Grenze teilt Karelien, die Region ist geprägt von Konflikten und Vertreibung. Eine junge Frau will der Familiengeschichte nachspüren und stößt auf Eiswände. Maria Kilpi erzählt behutsam vom Erinnern und Vergessen.
Gleich nach Weihnachten muss sie wieder in die Stadt zurück. Hat so viel am Hals. Die Oma bringt sie zum Bus, der nach Helsinki fährt. Das Vorhaben der Enkelin, mit ihr in der Stille vor Heiligabend oder am Morgen danach über die Geschichte der Familie zu reden, über Krieg und Vertreibung, über etwas wie Wut oder Verzweiflung, aus dem sich heute vielleicht Terrorismus erklären ließe, scheint verpasst zu sein. Zwischen Gerstenbrot und Friedhofsbesuch ergibt sich nichts.
Zwei starke Frauen ringen um ihre Geschichte. Eine gefühlvolle Studie über verpasste Gespräche und die Sehnsucht nach Aufarbeitung, über die Lücken und Verbindungslinien zwischen den Generationen und ein sich wandelndes Europa.
Maria Kilpi, geboren 1979 in Helsinki, studierte Dramaturgie und Szenisches Schreiben. Ihr Bühnenstück „plus null komma fünf windstill“ wurde beim Stückemarkt 2007 mit dem Förderpreis ausgezeichnet und am Maxim-Gorki-Theater Berlin uraufgeführt.