Porträt

Die Frau in Weiß

Die Künstlerin Mary Bauermeister betrachtet am Donnerstag (19.04.2012) in Bonn eines ihrer Kristall-Objekte.
Die Künstlerin Mary Bauermeister © picture-alliance / dpa / Oliver Berg
Von Sabine Fringes |
In ihrer Kindheit konnte Mary Bauermeister Farben riechen, Musik sehen, Bilder hören. Als junge Frau initiierte sie um 1960 in Köln eine künstlerische Bewegung, die man später Fluxus nannte. In ihr Atelier in der Lintgasse 28 kamen Komponisten und bildende Künstler wie John Cage, Christo, Joseph Beuys und Nam June Paik.
Wenn sie ihre Werke ausstellte, erklang dazu elektronische Musik, komponiert und gespielt von Karlheinz Stockhausen, dessen zweite Frau sie wurde. Ihren künstlerischen Durchbruch erlebte sie in New York, bevor sie in den 70ern wieder zurückkehrte: In der Nähe von Köln erwarb sie für sich und ihre Kinder ein großes Wald- und Gartengrundstück, dessen Wege Kraftlinien folgen, die Bauermeister erspürt hat. Nach wie vor bestimmt die Natur ihr Schaffen. Und zunehmend auch der Tod: Ganz bewusst bereitet sich die bald 80-Jährige auf ihren Abschied vor: "Ich bin mit nichts gekommen, ich gehe mit nichts." Ihr Künstlerhaus aus Holz, Glas, Stahl und Beton schenkte sie bereits dem Landschaftsverband Rheinland.
Regie: Helga Mathea
Produktion: DLF 2014
Das Manuskript zum Nachlesen: