Kummer. Kunst. Karl-Marx-Stadt.
Porträt eines Chemnitzers
Von Rilo Chmielorz
Regie: die Autorin
Es sprachen: Eva Brunner, Christian Schmidt, Robert Meller
Ton/Technik: Norbert Vossen und Johanna Fegert
Redaktion Dlf: Ulrike Bajohr
Produktion: SWR/Dlf 2019
Kummer. Kunst. Karl-Marx-Stadt.
49:45 Minuten
Jan Kummer war immer schon Künstler und immer schon Autodidakt. Als seine Heimat noch Karl-Marx-Stadt hieß, war er mit der Band „AG Geige“ unterwegs, die sich als „dadaistische Kabarett-Performance-Truppe“ verstand. Nach der Wende wurde Kummer Autodidakt in Sachen Kapitalismus.
Im realen Sozialismus hatte die AG Geige einen sicheren Status: Volkskunst-Kollektiv. Das bedeutete pro Auftritt 300 Ostmark Gage plus Fahrtkosten - egal, ob 50 Leute zuhörten oder 500. Für einen Gig im Westen reichte es nicht. „Kein Aushängeschild für die sozialistische Jugendkultur”, befanden die Funktionäre.
Nach der Wende kickte der Markt die AG Geige bald aus dem Rennen. Nun malt und collagiert Jan Kummer schon seit 20 Jahren. Szenen, die an den nicht mehr real existierenden Sozialismus erinnern, aber auch an amerikanische Underground-Comics.
Dada-Ironie á la Karl-Marx-Stadt.
Dada-Ironie á la Karl-Marx-Stadt.