Zwischen Hochkultur und Problembezirk
An manchen Tagen hat Kutlu Yurtseven mit fünf Szenen gleichzeitig zu tun: Morgens arbeitet er als Sozialarbeiter in Kölner Problembezirken. Abends spielt er in einem Theaterstück über den Anschlag gegen Migranten in der Kölner Keupstraße im Schauspiel Köln.
Zwischendurch trifft er die Väter seiner Problemfälle im türkischen Kulturverein, um zwischen den Einwanderern der unterschiedlichen Generationen zu vermitteln. Außerdem steht er seit über 20 Jahren mit seiner Hip-Hop-Gruppe "Microphone Mafia" auf der Bühne. Mindestens so lange engagiert er sich auch politisch, kämpft gegen Rassismus auf der einen und Abschottung auf der anderen Seite.
Yurtseven muss viele Sprachen beherrschen: Nicht nur Türkisch und Deutsch, sondern auch die Sprache der Jugend und die ihrer Eltern, die Sprache der Musik und den Duktus der Sozialpädagogen genauso wie den der Kommunalpolitiker und Theaterliebhaber. So springt er zwischen den Szenen, übersetzt, hilft, vermittelt; und er kann spannende Einblicke liefern in die unterschiedlichen Szenen mit ihren je eigenen Konflikten und Vorurteilen.
Produktion: DLF 2014