Hörspiel: Was ist das „Prinzip Held*“?

Prinzip Held*

55:36 Minuten
Ein Mädchen im Kindergartenalter trägt ein Super(wo)man-Kostüm und streckt eine Faust nach oben.
Was macht eine Heldin aus? © Parinya Agsararattananont / EyeEm
Von Helgard Haug und Daniel Wetzel (Rimini Protokoll) |
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Von Antigone bis Mark Zuckerberg: 12 Jahre lang haben Wissenschaftler*innen Grundlagenforschung zum Heroischen betrieben und neun Kategorien für Heldenfiguren entwickelt. Es geht ums Prinzip.
Bis jetzt ist noch keine Kultur oder Epoche ohne Heldentum oder Bedürfnis nach heroischen Figuren ausgekommen. Selbst aus „postheroischen“ Gesellschaften sind sie keineswegs verschwunden, mögen auch Gestalt und Charakter sich über die Zeit gewandelt, Funktionen und Schauplätze gewechselt haben. An der Uni Freiburg haben Wissenschaftler*innen 12 Jahre Grundlagenforschung zum Heroischen betrieben, von der Antike bis heute. Dabei wurden neun Oberbegriffe zur Kategorisierung von Heldenfiguren entwickelt: Publikum, Medialisierung, Vorbild, Polarisierung, Grenzüberschreitung, Handlungsmacht, Kampf, Einsatz, Maskulinität. 
Zum Abschluss des Projekts haben Helgard Haug und Daniel Wetzel mit zahlreichen Wissenschaftler*innen gesprochen über die Fallbeispiele, die sie zum Prinzip Held* zusammengetragen haben – von A wie dem Mythos der standhaften Antigone bis Z wie Mark Zuckerberg. 
Das Hörspiel entstand in Zusammenhang mit der ebenfalls von Haug / Wetzel gestalteten Ausstellung „Prinzip Held*” im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr - Flugplatz Berlin-Gatow. 

Ursendung

Prinzip Held*
Von Helgard Haug und Daniel Wetzel (Rimini Protokoll)
Mit: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Sonderforschungsbereichs 948: "Helden – Heroisierungen – Heroismen" der Universität Freiburg, sowie dem Kurator*innenteam der Ausstellung “Prinzip Held*” – Gatow Sommer 2024.
Aufnahmen: Jacob Hovde, Charlotte Kleinert, Michelle Kollmann, Emelie A. Mayer, Volkan Türeli
Ton und Technik: Jean Szymczak, Lukas Wilke, Christoph Richter
Dramaturgie: Barbara Gerland
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2024
Länge: ca. 56‘30

Helgard Haug und Daniel Wetzel, beide 1969 geboren, gehören zum Künstlerkollektiv Rimini Protokoll. Sie entwickeln Stücke für die Bühne, im Stadtraum und für das Radio. Im Rahmen des Formats „Radioortung“ von Deutschlandfunk Kultur entstand 2012 aus Stasi-Unterlagen das Hörspiel und der Audiowalk „50 Aktenkilometer“.

Die Hörspielarbeiten von Helgard Haug und Daniel Wetzel wurden mehrfach ausgezeichnet: „Peymannbeschimpfung“ als Hörspiel des Monats (2007), „Karl Marx: Das Kapital, Erster Band“ mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden (2008), „Qualitätskontrolle oder warum ich die Räuspertaste nicht drücke“ als Hörspiel des Monats, mit dem Hörspielpreis der ARD, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik (2014), sowie mit dem Hörbuchpreis der ARD (2015).

Zuletzt entwickelten Haug/Wetzel: „16 Szenen für einen Wald“ (Burg Hülshoff – Center for Literature 2022), ein Polylog, der im Wald in verschiedenen Jagdsitzen achtfach unterschiedlich klang. Daraus entstand das Hörspiel: „Die Judenbuche eine Bearbeitung der Novelle von Annette von Droste-Hülshoff“ (WDR 2023).

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