Die Dinge des Lebens
Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus
Woche 12: Abschied
Sterben nach Plan
43:45 Minuten
Sie wollen gemeinsam sterben. Sie sind alt, aber nicht todkrank. Sie kennen den genauen Ablauf der Sterbebegleitung - nur ein wichtiger Protagonist fehlt noch: jemand, der nach dem Tod ihre Leichen identifiziert. Weil Tochter und Pfarrer zögern, Freunde und Nachbarn nichts davon wissen sollen, fragen sie eine Fremde: die Autorin.
'Going to Switzerland' hat sich in Großbritannien als Euphemismus für begleiteten Suizid eingebürgert, auch viele Deutsche reisen zum Sterben in die Schweiz. Wie aber organisiert man den eigenen Tod? Welche Bedingungen man erfüllen muss, um sterben zu dürfen, warum man nicht im Wohngebiet sterben darf, weshalb die Polizei ermittelt, was das für die Familie heißt - und zu welchen grotesken Momenten es kommt, wenn man den Tod zwar selbst bestimmen will, sich aber letztlich doch in fremde Hände begeben muss, davon erzählt dieses Feature.
Redaktioneller Hinweis: Als das Feature 2017 entstand, war die geschäftsmäßige Sterbehilfe in Deutschland verboten. Das Bundesverfassungsgericht hat dieses Verbot im Jahr 2020 aufgehoben und den Gesetzgeber mit einer Neuregelung beauftragt. Diese ist bis zum Zeitpunkt der Wiederholung im September 2023 nicht erfolgt. Eine Freitodbegleitung findet derzeit in Deutschland in einer rechtlichen Grauzone statt.
Sterben nach Plan - Protokoll einer letzten Reise
Von Stefanie Müller-Frank
Regie: Matthias Kapohl
Sprecherin: Sigrid Burkholder
Ton und Technik: Ernst Hartmann und Jens Müller
Redaktion: Karin Beindorff, Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk/WDR 2017
Eine Wiederholung vom 10.01.2017
Stefanie Müller-Frank ist freie Journalistin für Radio und Print. Ihr Feature "Sterben nach Plan – Protokoll einer letzten Reise" (Dlf/WDR 2017) stand auf der Shortlist für den Prix Italia. Sie ist Mitglied im Reporter-Forum Schweiz.