Angaben zur Produktion:
Guter Rat. Ringen um das Grundgesetz
Mit Texten von Terézia Mora, Özlem Dündar, Georg M. Oswald, Frank Witzel
Bearbeitung: Philip Stegers und Benjamin Quabeck
Historische Beratung: Michael M. Feldkamp
Regie: Annette Kurth, Petra Feldhoff, Claudia Leist, Benjamin Quabeck, Thomas Leutzbach
Dramaturgie: Hannah Georgi und Martina Müller-Wallraf
Produktion: WDR/Dlf/BR 2019
Guter Rat. Ringen um das Grundgesetz
Herbst 1948. In der großen Lichthalle des Zoologischen Museums in Bonn versammeln sich 66 Männer und vier Frauen: die Mitglieder des Parlamentarischen Rates. Ihre Aufgabe: das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ausarbeiten.
Teil 1: Guter Rat - Berufung auf Gott / Teil 2: Guter Rat - Parlament und Volksentscheid
(Autor: Georg M. Oswald)
(Autor: Georg M. Oswald)
Teil 3: Guter Rat - Männer und Frauen sind gleichberechtigt / Teil 4: Guter Rat - Die Rechte unehelicher Kinder
(Autorin: Terézia Mora)
(Autorin: Terézia Mora)
Teil 5: Die Würde des Menschen ist unantastbar / Teil 6: Eine Zensur findet nicht statt
(Autor: Frank Witzel)
(Autor: Frank Witzel)
Das Ringen um die Formulierungen
Ihre Arbeit, ihre Diskussionen und Überlegungen ist überliefert in 14 Protokollbänden. Darin: Wortgetreue Transkriptionen der Beratungsgespräche und des Ringens um einzelne Worte im Bewusstsein ihrer historischen Bedeutung. Spannend wie ein Krimi. Ergreifend in der schnörkellosen Ernsthaftigkeit, im unerschütterlichen Willen, sich beim Neuanfang keine Fehler zu erlauben.
Der dokumentarisch-erzählerische Hörspiel-Mehrteiler basiert auf diesen minutiösen Mitschriften einer langen, gewissenhaften Arbeitsphase. Sie bezeugen das Verantwortungsbewusstsein, die Genauigkeit, Geduld und Umsicht der Demokraten: Beamte und Juristen, die in den Trümmern des Zweiten Weltkrieges versuchten, mit ihrer Verfassung den Horror für alle Zeiten auszuschließen, aus dem die Welt gerade auftauchte. Es ging nicht um Parolen, um Mehrheiten oder vorauseilende Zugeständnisse. Es ging darum, mit allem - auch grauenvollen - Wissen der Welt und speziell der letzten Jahrzehnte ein gesellschaftliches Regelwerk aufzusetzen, das zivilisatorische Entwicklungen und Errungenschaften festhält und Barbarei schon im Ansatz verhindert.
Es ging um die Verfassung eines Staates, der nur dann Daseinsberechtigung hätte, wenn von seinem Boden und seinen Mitgliedern nie wieder Ausgrenzung, Rassismus, Volksverhetzung und Ungleichheit ausgingen. Es ging um das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Es ging um die Demokratie. Wert, daran zu erinnern.
Es ging um die Verfassung eines Staates, der nur dann Daseinsberechtigung hätte, wenn von seinem Boden und seinen Mitgliedern nie wieder Ausgrenzung, Rassismus, Volksverhetzung und Ungleichheit ausgingen. Es ging um das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Es ging um die Demokratie. Wert, daran zu erinnern.
Das Vier-Stunden-Hörspiel
Die insgesamt vierstündige Hörspielserie erzählt, wie hart die Arbeit an Einigkeit und Recht und Freiheit ist, dass Demokratie kein Geschenk und kein Zustand ist - und dass der Einsatz dafür dennoch so unerlässlich wie erfüllend ist. Als Bindeglied und Leitplanke winden sich literarisch-künstlerische Texte heutiger Schriftstellerinnen und Schriftsteller um die Debatten und Diskussionen.
Sie verorten die jeweiligen Themen auch in der Gegenwart und identifizieren sich mit einem der Diskutanten. So erfahren wir mehr über die einzelnen Biografien, die hinter den Beratern lagen. Wir bekommen aber auch sinnliche Eindrücke von der Situation und Umgebung - und in jeder Folge die individuelle Perspektive einer Autorenpersönlichkeit auf einen historischen Moment, der unsere Gesellschaft bis heute definiert.