Heinrich, Vorname Hauptfeldwebel
Von Robert Weber
Regie: Giuseppe Maio
Mit: Oliver Urbanski, Hansjürgen Hürrig, Uli Plessmann, Ingo Hülsman, Susanne Bormann, Karim Chérif, Gerd Grasse, Sebastian Becker, Thomas Schendel
Komposition: Martin Eichberg
Ton und Technik: Martin Eichberg, Philipp Adelmann
Produktion: DKultur 2014
Länge: 50'53
Heinrich, Vorname Hauptfeldwebel
50:59 Minuten
Als der Krieg in Afghanistan 2014 vorbei ist, ziehen die Truppen ab. Heinrich, ein deutscher Scharfschütze, ist zunächst unauffindbar, stellt sich später den Behörden. Er hat über 100 Menschen erschossen – alles Tötungen auf Befehl?
2014 – der Krieg gegen Afghanistan ist für die NATO vorbei. Bis auf ein kleines Restkontingent haben die ISAF-Truppen das Land verlassen. Bundeswehrsoldat Heinrich, Mitglied des „Kommando Spezialkräfte“, gilt als vermisst. Als er sich den afghanischen Behörden stellt, gehen über 100 Tote auf sein Konto. Heinrich wird vor Gericht gestellt. Wann hat der Scharfschütze den schmalen Grat zwischen Töten auf Befehl und Morden auf eigene Faust überschritten? „Die effektive Reichweite meines Gewehres lag bei 1800 Metern. Ich musste Mustafa nur in den Rücken treffen. Der Schuss war machbar.“ Robert Webers Hörspiel imaginiert eine Verhandlung und zeichnet das Psychogramm eines Soldaten, „der selbst zum Krieg geworden ist“.
Robert Weber, geboren 1966 in Ochsenfurt, früher Industriekaufmann, heute Autor für Prosa und Hörspiel. Gründungsmitglied der Literatengruppe „Surfpoeten“. 2002 Gewinner des Plopp!-Award. 2010 erhielt er zusammen mit Falko Henning das Literaturstipendium des Berliner Senats. Er schrieb diverse Lang- und Kurzhörspiele für die ARD und für Deutschlandfunk Kultur mehrere „Wurfsendungen“. Zuletzt: „Des Teufels langer Atem“ (WDR 2018, Hörspiel des Monats), „Das Djatlow-Massaker“ (SWR 2021), „Golgatha“ (WDR 2021). „Heinrich, Vorname Hauptfeldwebel“ wurde von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert.