Die Dinge des Lebens
Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus
Woche 4: Sex
Nach einem Theaterstück von Heiner Müller
Szene aus "Quartett" der katalanischen Theatergruppe La Fura dels Baus. © picture alliance / dpa / Teatro Colon
Quartett
• Literatur • Ein durchtriebenes Spiel um Anerkennung und Macht. Heiner Müller stellt das Protagonistenpaar aus Laclos’ Briefroman „Gefährliche Liebschaften“ in eine fiktive Raum-Zeit-Konstellation.
Verführung, Intrige und Rufmord dienen Vicomte de Valmont und Madame de Meurteuil als Strategien im Kampf aller gegen alle. Heiner Müller lässt die Figuren aus Choderlos de Laclos Briefroman „Gefährliche Liebschaften“ noch einmal auftreten und versetzt sie vom Vorabend der Revolution in einem Bunker nach dem 3. Weltkrieg. Sie spielen die alten Affären durch und verkörpern dabei nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Opfer: unfähig, den eigenen Untergang vorauszusehen und unfähig, ihn abzuwenden.
Quartett
Nach einem Theaterstück von Heiner Müller
Regie: Hermann Naber
Komposition: Sabine Worthmann
Mit: Hildegard Schmahl und Ernst Jacobi
Ton und Technik: Udo Schuster, Christiane Köhler
Produktion: SWF 1981
Länge: 67'15
Heiner Müller (1929–1995) war einer der einflussreichsten deutschen Dramatiker, Schriftsteller und Lyriker des zwanzigsten Jahrhunderts. Zu seinen Auszeichnungen gehören der Büchner-Preis (1985), der Hörspielpreis der Kriegsblinden (1985, für „Die Befreiung des Prometheus“) und der Hörspielpreis der Akademie der Künste (1989, für „Wolokolamsker Chaussee I–V“) – beide Hörspielpreise zusammen mit Heiner Goebbels. Heiner Müller war der letzte Präsident der Akademie der Künste Berlin (DDR)