Hörspiel über das Verschwinden

Ravenna Record

Eine Straße in der Mitte des Bildes auf der eine junge Frau (mit dem Rücken zur Kamera) geht.
© unsplash / Clay Banks
Von Thomas Köck und Andreas Spechtl |
• Poetische Zeitreise • Eine Krankheit greift um sich. Sie ist der Grund für ein rätselhaftes Verschwinden – von Erinnerungen und schließlich von Menschen selbst. Ein musikalisches Hörspiel von Thomas Köck und Andreas Spechtl.
Auf einem in Süditalien entdeckten Laptop wurde die Datei RAVENNA.DOC gefunden. Es sind Auszüge aus diesem Dokument, die für dieses Hörspiel die Grundlage bilden. Das Stück erzählt von der Reise einer Forscherin durch Italien, während in Europa eine von ihr als „das Verschwinden“ bezeichnete Krankheit um sich greift. Die Zeit ist nicht klar auszumachen, lässt aber auf die Gegenwart oder nur leicht entfernte Zukunft schließen. In den Unterlagen einer ihrer Patientinnen, die vom Verschwinden infiziert wurde, stolpert die Forscherin über die exakt gleichen Schriftzeichen, die sie in den Tagebüchern einer Ethnologin gesehen hat: Die war im frühen 20. Jahrhundert nach Italien gereist, um den Tarantismus und dessen heilende Kraft durch Musik zu erforschen. Dabei aber stellte sie allmählich fest, dass der Gegenstand ihrer Untersuchungen sie selbst zum Forschungsobjekt gemacht hatte.

Ravenna Record
Von Thomas Köck und Andreas Spechtl
Komposition und Regie: die Autoren
Mit: Ilse Ritter, Lilith Stangenberg, Annina Walt, Mateja Meded, Hieu Pham und Armin Wolf
Ton und Technik: Martin Eichberg und Philipp Adelmann
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021
Länge: 82'31

Thomas Köck, geboren 1986 in Wolfern, Österreich, ist Autor und Dramatiker.
Andreas Spechtl, geboren 1984 in Oberpullendorf, Österreich, ist Musiker und Autor.
Unter dem Label „ghostdance“ entwickeln die beiden Künstler seit 2017 multimediale Hybride, in denen sie Text, Musik, Performance und Theater vermengen. Die Arbeiten, die oft als Readymades entstehen, wurden u.a. am mumok Wien oder am Theater Basel gezeigt, bei Impulstanz Wien oder zuletzt als fünfstündiges Video-Opern-Durational zur Eröffnung des Kunstfestes Weimar. „Ravenna Record“ ist ihre erste Arbeit für den Rundfunk.
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