Reihe: Geld und Wut

Wirtschaftskomödie

Logo der Meinl Bank in Wien, Österreich.
Logo der Meinl Bank in Wien. © picture alliance / dpa / Barbara Gindl
Hörspiel von Elfriede Jelinek |
Ausgangspunkt von "Die Kontrakte des Kaufmanns" bilden die Skandale um die österreichische Meinl Bank und die österreichische Gewerkschaftsbank BAWAG.
2007 verloren Kleinanleger durch fragwürdige Finanzgeschäfte dieser Banken einen großen Teil ihres Vermögens. So konkret diese Vorgänge in Jelineks Stück hinein spielen, so chiffriert und überformt werden sie zugleich im literarischen und sprachlichen Verfahren der Autorin.
"Wirtschaftskomödie" entlarvt die Mechanismen der Gier, der Gewinnorientierung und der Verblendung, in die sich Kleinanleger genauso verstricken wie Banker. Es verdeutlicht den virtuellen Charakter des Marktes, in dem Wertschöpfung und der Ursprung von Reichtum oder Produktivität von Arbeit relativ werden und das Sprechen darüber hohl.

Regie: Leonhard Koppelmann
Mit: Hans Kremer, Wolfgang Pregler, Wiebke Puls, Götz Schulte, Johannes Silberschneider
Ton: Josuel Theegarten
Produktion: BR / Deutschlandradio Kultur 2015

Länge: 53'21

Elfriede Jelinek, die in den 1990er-Jahren heftiger Kritik und persönlichen Angriffen ausgesetzt war, zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und erließ 1995 ein Aufführungsverbot ihrer Stücke für Österreich, das sie 1998 wieder aufhob.