Aus der Reihe „Wirklichkeit im Radio“

    Die Vögel singen noch in Newe Ur

    Der älteste - im Jahr 1910 gegründete - Kibbuz in Deganya, Israel
    Der älteste - im Jahr 1910 gegründete - Kibbuz in Deganya, Israel © imago / Robert Fishman
    Von Bob Uschi |
    Dieses historische Radiofeature kommt ohne betulichen Erzähler aus: Die Doku über einen Kibbuz im Kriegszustand ist wie ein Film im Radio. Ein Fundstück aus dem Jahr 1970 vom niederländischen Radiopionier Bob Uschi.
    Der israelisch-ägyptische Abnutzungskrieg ist 1970 im zweiten Jahr. Eine junge niederländische Familie lebt in einem Grenzkibbuz in Israel. Bewohner sprechen über die Arbeit auf den Feldern, die Probleme, die der trockene Boden macht, über die Schwierigkeiten europäischer Juden mit ihrem neuen Leben im Kibbuz. Dazu kommt das Düsengeheul der Kampfflugzeuge, der Einschlag feindlicher Granaten, das Leben in Bunkern und Kellern. In fast filmischen Hörszenen wird die Anspannung des Alltags spürbar.

    Wirklichkeit im Radio
    Die Vögel singen noch in Newe Ur
    Ein Bericht mit Originalaufnahmen aus einem israelischen Grenzkibbuz
    Feature von Bob Uschi
    Regie: der Autor
    Mit: Klaus Nägelen, Ursula Jockeit, Joachim Pukaß, Uwe Friedrichsen
    Produktion: SFB 1970
    Länge: 37'49
    Eine Wiederholung vom 27.04.2019

    Anschließend:
    Ausschnitt aus „Les enfants du paradis“
    Von Bob Uschi
    SFB 1970
    Länge: 8'21

    Ausschnitt aus „Die Musik der armen Leute“
    Von Bob Uschi
    SFB 1988
    Länge: 4'21


    Wiederholung am 30.03.2025, Deutschlandfunk, 20.05 Uhr

    Bob Uschi (1911–1995) war zunächst Sportkarikaturist, arbeitete als Illustrator für den niederländischen Sender VARA und illustrierte Bücher. Seit 1948 arbeitete er auch als Autor fürs Radio, gemeinsam mit Gabri de Wagt begründete er die moderne niederländische Radiodokumentation. Zusammenarbeit auch mit der damaligen Schlüsselfigur im deutschen Feature, Peter Leonhard Braun. „Die Vögel singen noch in Newe Ur“ wurde 1969 mit dem Prix Italia ausgezeichnet. Eine zweite Dokumentation von Bob Uschi, zusammen mit Joop Heintz, erhielt den Prix Italia 1977: „Het jongetje heet Hans“ (Dieser Junge heißt Hans).