Hörspiel nach Thomas Brasch

    Robert, ich, Fastnacht und die anderen

    Christian Brückner in "Robert, ich, Fastnacht und die anderen"
    Christian Brückner in "Robert, ich, Fastnacht und die anderen" © RIAS - Günther Rakete
    Nach dem Roman "Vor den Vätern sterben die Söhne" von Thomas Brasch |
    • Gesellschaftskritik • Der Student Robert, der Arbeiter Harry und die Krankenschwester Sophie versuchen, aus ihrem beengten Leben auszubrechen. An der Ostsee lernen sie sich kennen, verlieben sich. Doch die Realität in der DDR holt sie ein.
    Robert stirbt, als er über die Mauer fliehen will. Harry geht in seinen Betrieb zurück. Sophie nimmt im Krankenhaus ihre Arbeit auf. Den Hintergrund bildet die Parabel von Marsyas und Apoll: Marsyas spielt so lustvoll auf der Doppelflöte, dass er es wagt, gegen Apoll anzutreten. Er siegt – aber die Rache des verärgerten Gottes ist fürchterlich: Der übermütige Herausforderer wird bei lebendigem Leib gehäutet.
    Für das Hörspiel „Robert, ich, Fastnacht und die anderen“ wurde Thomas Brasch 1981 mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet.

    Robert, ich, Fastnacht und die anderen
    Nach dem Roman „Vor den Vätern sterben die Söhne“ von Thomas Brasch
    Regie: Jörg Jannings
    Mit: Franz-Georg Stegers, Heinz Hoenig, Pola Kinski, Christian Brückner, Peter Fitz, Otto Sander, Stefan Wigger, Dieter Borsche, Gudrun Genest, Helga Krauss, Thomas Holtzmann
    Komposition: Friedrich Scholz
    Ton und Technik: Rainer Czekalski und Ingeborg Gerwin
    Produktion: RIAS Berlin/NDR/SDR 1977
    Länge: 88'25
    Eine Wiederholung vom 16.07.2006

    Thomas Brasch (1945–2001) war ein deutscher Lyriker, Dramatiker, Übersetzer und Regisseur. In England als Sohn jüdischer Emigranten geboren, siedelte er mit seinen Eltern 1947 nach Ostberlin um. Er arbeitete nach dem Abitur als Schlosser und auf dem Bau, studierte später Dramaturgie an der Hochschule für Film und Fernsehen, schrieb und inszenierte Theaterstücke und Filme. Häufig wurden seine Arbeiten verboten. 1968 kam er wegen seines Protestes gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings für 77 Tage ins Gefängnis. Mitte der 1970er-Jahre reiste er nach Westberlin aus und hatte in der Bundesrepublik großen Erfolg, unter anderem mit dem Erzählband „Vor den Vätern sterben die Söhne“ (1977). Auszeichnungen u.a.: Ernst-Reuter-Preis (1978), Villa-Massimo-Stipendium (1979), Bayerischer Filmpreis (1981). Zuletzt von Deutschlandradio Kultur produziert: „Mädchenmörder Brunke (2007)“.