Hörspiel nach Stendhal

Rot und Schwarz (3/3)

71:03 Minuten
Bild für das Hörspiel "Rot und Schwarz" nach Stendhal: Porträt eines jungen Mannes vor einem rot-schwarzen Hintergrund.
Julien Sorel, ein ehrgeiziger junger Mann aus einfachen Verhältnissen, sucht seinen Platz in der höheren Gesellschaft. © brusinski / Getty Images / Bearbeitung: Deutschlandradio
Von Helmut Peschina nach dem gleichnamigen Roman von Stendhal |
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• Literaturklassiker • Stendhals „Rot und Schwarz“ schildert die Lebensgeschichte von Julien Sorel, einem ambitionierten jungen Mann, der während der französischen Restauration nach sozialem Aufstieg strebt. Ein früher realistischer Roman.
In Paris steigt Julien durch Fleiß und geschickte Anpassung an die adligen Kreise schnell auf. Er gewinnt das Vertrauen des Marquis und beginnt eine Beziehung mit dessen Tochter, Mathilde. Als sie schwanger wird, plant der Marquis, Julien eine falsche Identität als adliger Offizier zu verschaffen und einer Heirat zuzustimmen. Doch ein Brief von Madame de Rênal, die von Reue über ihre Affäre mit Julien geplagt ist, entlarvt ihn als Herzensbrecher. Der Marquis bricht die Verbindung ab, und Julien, von Wut und Verzweiflung getrieben, schießt auf Madame de Rênal. Obwohl sie überlebt und ihm vergibt, wird Julien zum Tode verurteilt. Im Gefängnis erkennt er, dass Madame de Rênal die einzige Person war, die ihn wirklich geliebt hat.
Stendhals Roman erschien 1830, in einer Zeit des Umbruchs: Das Bürgertum drängte in die einflussreichen Positionen, restaurative Tendenzen von Adel und Klerus steuerten dagegen. Die Geschichte des Emporkömmlings Julien Sorel, dessen Aufstieg am Ende scheitert, hinterfragt einen zentralen Gedanken der bürgerlichen Gesellschaft dieser Zeit: Entscheiden allein Talent und Leistung des Einzelnen über seine soziale Position?
Matthias Walter in "Rot und Schwarz"
Matthias Walter in "Rot und Schwarz"© Deutschlandradio - Ursula Hummel
Zu Teil 1 des Hörspiels nach Stendhal: Rot und Schwarz (1/3)
Zu Teil 2 des Hörspiels nach Stendhal: Rot und Schwarz (2/3)

Rot und Schwarz (3/3)
Nach dem Roman von Stendhal
Bearbeitung: Helmut Peschina
Übersetzung aus dem Französischen: Friedrich von Oppeln-Bronikowski
Regie: Marguerite Gateau
Mit: Markus Meyer, Linda Olsansky, Matthias Walter, Chris Pichler, Cornelius Obonya, Camille Garcia, Olivier Martinaud, Detlev Eckstein, Jaschka Lämmert, Christian Gaul, Michael Rotschopf, Tonio Arango, Paul Wolff-Plottegg, Thomas Bauer, Peter Matic
Komposition: Christian Zanesi
Ton und Technik: Anna Kuncio und Markus Gassner
Produktion: Deutschlandradio Kultur/ORF 2005
Länge: 70'00
Eine Wiederholung vom 28.03.2005

Marie-Henri Beyle (1783–1842), bekannt als Stendhal, war ein französischer Schriftsteller und Politiker. Er lebte phasenweise in Italien, was sein Werk maßgeblich beeinflusste. Zu seiner Zeit vor allem als Journalist und Essayist bekannt, gilt er heute als ein Pionier des literarischen Realismus. Seine Romane, insbesondere „Rot und Schwarz“ (1830) und „Die Kartause von Parma“ (1839), sind berühmt für ihre tiefgründigen Charakterstudien und scharfsinnige Gesellschaftskritik.

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