Schnee (3/3)
Nach dem gleichnamigen Roman von Orhan Pamuk
Übersetzung aus dem Türkischen: Christoph K. Neumann
Bearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer
Mit: Wolfgang Rüter, Jens Wawrczeck, Ilknur Bahadir, Idil Üner, Orhan Güner, Özgür Özata, Mehmet Kurtulus, Telat Yurtsever, Erhan Emre, Demir Gögköl, Peter Fricke, Özgür Yildirim, Robert Lenkey, Recai Hallac, Mehmet Yilmaz, Ugur Tasbilek, Moritz Grove, Fahri Ogün Yardim, Okan Sen, Ramin Yazdani, Brita Subklew, Neshe Demir, Cetin Ipékkaya
Komposition: Altug Ünlü
Musik: Sven Forsberg (Violoncello), Malte Heutling (Violine), Razvan Aliman (Violine)
Ton und Technik: Peter Kretschmann, Angelika Körber
Produktion: NDR/DKultur 2006
Länge: 54'25
Eine Wiederholung vom 25.10.2006
Hörspiel nach Orhan Pamuk
Schnee und Kälte riegeln die Stadt Kars ab, die Gesellschaft erstarrt in ihrer Isolation. © Osman Rana / unsplash
Schnee (3/3)
• Literatur • Der Dichter Ka erlebt in der türkischen Stadt Kars die Spaltung zwischen Traditionalismus und Moderne. Der Riss geht auch durch seine Seele. Immer wieder stellt sich die Frage nach der eigenen Identität und nach den Wurzeln des Terrors.
Während einer Theateraufführung kommt es zu einem Militärputsch, der das Treiben der Fundamentalisten beenden soll. Eine Welle von Verhaftungen setzt ein. Niemand kann die Stadt verlassen, weil es unaufhörlich schneit. Soldaten und Spitzel sind unterwegs, um in Predigerschulen und Teestuben die „Brutstätten des Terrors“ ausfindig zu machen. Ka wird durch die Gefängnisse geführt, wo er unter den Islamisten einen Mörder identifizieren und Kontaktleute verraten soll.
Die Stadt Kars wird zur Allegorie auf das ganze Land, das – zerrissen zwischen laizistischer Regierung, liberalen Eliten in den Städten und religiöser Landbevölkerung – Anschluss an das moderne Europa sucht, seinen Weg dahin aber noch nicht gefunden hat.
Zu Teil 1 des Hörspiels nach Orhan Pamuk: Schnee (1/3)
Zu Teil 2 des Hörspiels nach Orhan Pamuk: Schnee (2/3)
Orhan Pamuk, 1952 in Istanbul geboren, wo er auch heute lebt, studierte Architektur und Journalismus. Seine Werke, die orientalische Traditionen mit westlicher Moderne verbinden, wurden in 35 Sprachen übersetzt und in über 100 Ländern veröffentlicht. „Schnee“ (2002) ist Pamuks siebter Roman. Weitere Hörspieladaption: „Rot ist mein Name“ (WDR 2005). 2006 wurde Orhan Pamuk mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.