Die DNA-Revolution
Schöpfung mit der Genschere
Von Peter Kreysler
Regie: Claudia Kattanek
Es sprachen: Ralf Drexler, Stefko Hanushevsky, Fiona Metscher, Sascha Tschorn, Svenja Wasser, Bruno Winzen und Matthias Neukirch
Technische Realisation: Peter Harrsch und Theresia Singer
Redaktion: Thomas Nachtigall, Wolfgang Schiller
Produktion: WDR/Deutschlandfunk 2017
Die DNA-Revolution
43:45 Minuten
Kaum eine biologische Entdeckung hat in den letzten zehn Jahren mehr Furore gemacht: Crispr/Cas9 lautet der Name der „Genschere“, mit der sich das Erbgut jeder Zelle gezielt verändern lässt. Für die Entdeckung erhielten Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna 2020 den Nobelpreis für Chemie.
Verglichen mit Crispr/Cas9 gleicht bisherige Gentechnik dem Schrotschuss eines Blinden. Das neue Verfahren ist billig, ungleich präziser und verspricht die Möglichkeit den „Code des Lebens“ nicht nur in wenigen Pflanzensorten, sondern in jedem Lebewesen umzuschreiben. In vielen Branchen, von der Agrarindustrie, der Tierzucht bis zur Humanmedizin herrscht Aufbruchsstimmung. Firmen drängen auf schnellen Marktzugang und fordern Urheberschutz für ihre Neuschöpfungen.
Ungleich langsamer kommt die ethische und politische Debatte in Gang: Fällt Crispr/Cas9 überhaupt unter das Gentechnikgesetz? Sind Patente aufs Leben wünschenswert? Fällt das Tabu, das bislang Wissenschaftler vom Eingriff in die menschliche Keimbahn abhielt? Und: Welche gesellschaftlichen Folgen wird die DNA-Revolution haben?
Gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW.
Peter Kreysler wurde 1967 in Tansania geboren. An der Sorbonne in Paris studierte er Französisch und Geschichte und arbeitete an unterschiedlichsten Radio-, Film- und Kunstprojekten. Er lebt in Berlin.