Die heile Welt des Verbrechens
Stephan Derrick und die BRD
Von Rafael Jové
Regie: der Autor
Es sprachen: Simon Frisch, Anja Herzog und der Autor
Ton: Martin Scholz und Iris König
Redaktion Dlf: Klaus Pilger
Produktion: rbb 2018
Die heile Welt des Verbrechens
24 Jahre lang ermittelte Derrick im Fernsehen. Weltweit. Die gleichnamige Serie ist Deutschlands Exportschlager und machte Schauspieler Horst Tappert zum Weltstar. Heute wirkt die Krimi-Reihe verstaubt, verrät aber einiges über die Zeit ihrer Entstehung und ihre Macher.
Oberinspektor Stephan Derrick erschien zum ersten Mal 1974 auf dem Bildschirm. Groß, aufrecht, nicht sonderlich schön. Dennoch wurde er die erfolgreichste deutsche Serienfigur aller Zeiten und zum Botschafter des „guten Deutschen“. Ein höflicher Beamter im Maßanzug, der ruhig, aber beharrlich seine Fragen stellt.
Als 1998 die letzte Folge der TV-Reihe lief, war Schauspieler Horst Tappert längst ein Weltstar. Zwölf Jahre später wurde der Darsteller des tadellosen Beamten posthum als Mitglied der Waffen-SS enttarnt. Öffentlichkeit und Sender waren entsetzt, die Serie wurde seitdem nicht mehr wiederholt.
Mit einigen Jahrzehnten Abstand und im Licht des wachsenden Interesses an den skurrilen und düsteren Seiten der „alten BRD“ lohnt sich ein erneuter Blick in die Derrick-Welt.