25 Bilder die Sekunde und ein Leben
Memory Hotel: Der Animationsfilmer Heinrich Sabl
Von Barbara Leitner
Regie: Giuseppe Maio
Mit: Steffi Kühnert, Catherine Stoyan, Carsten Wilhelm
Ton: Martin Eichberg
Deutschlandradio Kultur 2015
Länge: 53'14
Eine Wiederholung vom 24.06.2015
Memory Hotel: Der Animationsfilmer Heinrich Sabl
Figuren aus Heinrich Sabls Film "Memory Hotel" © Heinrich Sabl
25 Bilder die Sekunde und ein Leben
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Der leidenschaftliche Filmemacher Heinrich Sabl kämpft um seinen Langfilm „Memory Hotel“ – ein analoges
Meisterwerk in einer digitalen Welt. Die Doku bietet einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen
eines einzigartigen kreativen Projekts.
Die Digitalisierung der Medien ist für sein Leben entscheidender als der Mauerfall, sagt der ostdeutsche Animationsfilmer Heinrich Sabl. Im Jahr 2000 begann er mit kleinem Budget an einem Langfilm zu arbeiten: ›Memory Hotel‹ - eine deutsche Nachkriegsgeschichte. Die Puppen und Kulissen, jeder Augenschlag und jede Geste wird von Hand gestellt und analog fotografiert, 25 Bilder pro Sekunde.
2007 ist der Film nahezu fertig. Lediglich einzelne Sequenzen will Heinrich Sabl noch flüssiger gestalten. In der digitalen Produktionslogik wäre das in wenigen Schritten vollbracht, aber Sabl misstraut den »Pixel-Fabriken«.
2007 ist der Film nahezu fertig. Lediglich einzelne Sequenzen will Heinrich Sabl noch flüssiger gestalten. In der digitalen Produktionslogik wäre das in wenigen Schritten vollbracht, aber Sabl misstraut den »Pixel-Fabriken«.
Die Verleiher werden langsam nervös, der Film ist seit Jahren angekündigt, alle Mittel sind ausgeschöpft und auch Heinrich bewegt sich am Rande seiner Kräfte.
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Eine Installation des Künstlers Heinrich Sabl mit Figuren aus dem Trickfilm "Pere Ubu"© picture alliance / dpa / Norbert Försterling
Barbara Leitner, geboren 1957 in Thüringen, ist Journalistin, Autorin und Coach, lebt in Berlin. Zuletzt für Deutschlandfunk Kultur: „Lange Nacht über gewaltfreie Kommunikation“ (Deutschlandfunk Kultur 2020).