Strafkolonie der Frauen
Politische Gefangene in Belarus erzählen
Von Inga Lizengevic
Regie: die Autorin
Es sprachen: Zeynep Bozbay, Maike Jüttendonk, Franziska Krol, Inka Löwendorf, Ilka Teichmüller und die Autorin
Ton und Technik: Jean Szymczak, Tobias Wojahn
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2024
Politische Gefangene in Belarus erzählen
Die Belarussische Oppositionelle Maria Kolesnikova sitzt mit anderen politischen Gefangenen im Straflager von Homel. Seit Februar 2023 gibt es von ihr keine Nachricht. © picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Ramil Nasibulin
Strafkolonie der Frauen
54:45 Minuten
Kontakte zur Außenwelt sind kaum möglich. Briefe kommen nur selten. Geben Angehörige Informationen weiter, drohen ihnen und den Insassen Repressalien. Also schweigen die meisten. So lässt Lukaschenkos Regime politische Gefangene verschwinden.
Frauen in weißen Kleidern mit Blumen in den Händen – sie waren 2020 Symbol der friedlichen Proteste gegen Machthaber Lukaschenka. Der Staatsapparat reagierte mit Gewalt - und schlug die Proteste nieder.
Seitdem wird „aufgeräumt“. Verhaftungen gehören zur Tagesordnung. Gerichte tagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Selbst die Anklagen bleiben geheim. Die Urteile: meist langjährige Haftstrafen.
Einige der Frauen, die nach den Protesten 2020 verurteilt wurden, konnten nach ihrer Entlassung das Land verlassen. Sie brechen nun ihr Schweigen und berichten vom Leben in belarussischen Strafkolonien und Gefängnissen. Hier scheint die Stalinära wieder aufzuleben.
Inga Lizengevic hat belarussisch-ukrainische Wurzeln und lebt als Hörfunkautorin in Berlin. Ihr Feature „Babys für die Welt. Das Geschäft mit ukrainischen Leihmüttern“ (Deutschlandfunk/SWR/ORF 2021) wurde mit dem Prix Italia 2022 ausgezeichnet und für den Prix Europa 2022 nominiert.