Hafis - Logbuch einer Dichterfahrt
Oder: Was ist schon Zeit unter Freunden?
Von Axel-R. Oestmann
Regie: Heide Schwochow
Mit: Stipe Erceg, Peter Matic, Michael Rotschopf, Gerd Wameling, Matthias Matschke, Alex Brendemühl, Marleen Lohse, Friedhelm Ptok, Eduardo Mulone
Ton: Peter Kainz
Produktion: Deutschlandfunk 2012
Länge: 49'31
Eine Wiederholung vom 29.05.2012
Hafis – Logbuch einer Dichterfahrt
49:35 Minuten
Nachdem der persische Dichter Hafis von der grenzenlosen Zuneigung deutscher Autoren und Gelehrter erfahren hat, entschließt er sich zu einem Besuch. Zu den Hindernissen dieser Reise gehört auch sein bereits einige Hundert Jahre zurückliegender Tod.
Hafis‘ Ableben hatte schon Johann Wolfgang Goethe keinen Augenblick daran gehindert, in dem Dichter aus dem 14. Jahrhundert den lebenden Beweis einer aufklärerischen und widerständigen Kunst zu sehen, die sein mimetisches Vermögen reizte. Der deutsche Dichterfürst verfasste seinen „West-östlichen Divan“ inspiriert von der Dichtung seines persischen Kollegen: umwölkt von ketzerischer Religiosität, von Klugheit, Schönheit, Rausch und Traum. Was also bedeutet schon ein Abstand von Jahrhunderten unter Freunden?
Axel-René Oestmann (1947- 2019) war Sozialwissenschaftler und Autor. Er veröffentlichte soziologische, sozialpsychologische und wissenschaftsgeschichtliche Arbeiten zur Psychoanalyse, war Herausgeber der nachgelassenen Schriften des Politischen Psychologen Peter Brückner und schrieb als Autor und Rezensent für Zeitungen, Zeitschriften und Rundfunk.