Hörspiel nach Texten von Gertrude Stein

Tender Buttons, verknüpft

„Tender Buttons“, bedeutet soviel wie „zärtliche Knöpfe“ - der Titel von Gertrude Steins Gedichtband aus dem Jahr 1914.
„Tender Buttons“, bedeutet soviel wie „zärtliche Knöpfe“ - der Titel von Gertrude Steins Gedichtband aus dem Jahr 1914. © EyeEm / songsak paname
Von Cathy Milliken, Dietmar Wiesner |
Words and music – was können Worte ausdrücken, wo Musik still sein muss, was Musik, wo Worte wie Wörter stumm ... Das Kompositions-Duo Cathy Milliken und Dietmar Wiesner umkreist die Poesie Gertrude Steins.
„Tender Buttons“, auf Deutsch soviel wie „zärtliche Knöpfe“ oder „zärtliche Knospen, Spitzen“, das ist der Titel von Gertrude Steins literaturgeschichtlich wegweisendem Gedichtband, der 1914 zu Beginn des Ersten Weltkriegs erschien. Er poetisiert Alltagsdinge witzig wie hintersinnig – vom Papier, dem Piano, dem Apfel, dem Petticoat bis zur Farbe Braun und dem Sprengen des Rasens. Cathy Milliken und Dietmar Wiesner interessieren sich in ihrem bewusst auf Englisch und Deutsch konzipierten Hörspiel für den vergessenen Zauber dieser Objekte. Der von – auch erotisch durchwirkten – Gefühlen geleitete, ungewohnte Blick auf die Alltagsdinge wird in ein Kontinuum von Assoziationen und Klangfärbungen überführt.
Gertrude Stein (1874-1946)
Gertrude Stein (1874-1946)© picture alliance / Everett Collection

Tender Buttons, verknüpft
Von Cathy Milliken, Dietmar Wiesner
Mit Gedichten aus Gertrude Steins „Tender Buttons“ sowie Texten frei nach William Carlos Williams und e.e. cummings
Übersetzung aus dem Englischen: Barbara Köhler 
Regie: Dietmar Wiesner
Mit: Dagmar Manzel, Julian Day, Brett Dean, Cathy Milliken, Michael Schiefel und Vanessa Tomlinson
Musiker: William Barton (Didgeridoo), Yael Barolsky (Violine), Sören Birke (Duduk), Julian Day (Orgel), Brett Dean (Viola), Vanessa Tomlinson (Percussion), Cathy Milliken (Oboe), Carol Robinson (Klarinette; Bass-Klarinette), Robyn Schulkowsky (Gong), Dietmar Wiesner (Flöte, Bass-Flöte), Wu Wei (Sheng), Hermann Kretzschmar (Klavier)
Komposition: Cathy Milliken
Ton und Technik: Udo Wüstendörfer, Lutz Glandien und Jean Szymczak
Produktion: SWR 2022
Länge: 49‘40

Die in Berlin lebende Australierin Cathy Milliken ist Oboistin und Komponistin. Sie war Mitbegründerin des Ensemble Modern und leitete von 2005 bis 2012 die Education-Programme der Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle. International hat sie sich als Komponistin mit zahlreichen Auftragswerken einen Namen gemacht, etwa für ARTE, die Donaueschinger Musiktage, das Musikfest Berlin oder für die Oper Sydney.

Der Frankfurter
Dietmar Wiesner ist Solo-Flötist, Mitglied des Ensemble Modern und realisiert Kompositionen im Grenzbereich von Neuer Musik, Performance und Theater, u.a. für das Hamburger Schauspielhaus und die Comédie Française in Paris.

Die gemeinsamen Hörspielarbeiten von Milliken und Wiesner wurden mehrfach ausgezeichnet. 2008 wurde ihr Hörstück „Haus aus Stimmen“ nach dem Libretto von Silke Scheuermann mit dem Deutschen Kritikerpreis in der Kategorie Radio 2009 prämiert, 2015 ihre Arbeit „Bunyah“ mit Gedichten von Les Murray mit dem Prix Italia geehrt.

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