Tschetschenische Flüchtlinge in Brest

Marmor und Kinder

Tschetschenische Flüchtlingskinder werden am Bahnhof von Brest von Freiwilligen betreut.
Tschetschenische Kinder am Bahnhof von Brest © Deutschlandradio / Agnieszka Czyzewska-Jacquemet
Von Agnieszka Czyzewska-Jacquemet und Kasia Michalak |
Das Nadelöhr ist die Strecke nach Terespol. Jeden Morgen steigen Dutzende Tschetschenen im weißrussischen Brest in den Zug, am Abend kehren die meisten erfolglos zurück. Seit Juni 2016 lassen die polnischen Beamten nur noch einzelne über die Grenze. Die Kriterien sind undurchsichtig. Manche haben es schon 40 Mal versucht.
Die Tschetschenen sind auf der Flucht vor dem Regime von Ramsan Kadyrow, dessen Arm bis nach Weißrussland reicht. Doch ihr Wunsch nach Schutz in der EU wird ignoriert. Die polnische Regierung brüstet sich damit, eine weitere Fluchtroute für Terroristen und illegale Migranten geschlossen zu haben. Die Mehrheit der Tschetschenen aber, die seither am Bahnhof von Brest hausen, sind Familien, alleinerziehende Mütter und kranke ältere Menschen.
Produktion: Radio Lublin 2016
Übersetzung: Renata Nasseri
Deutsche Fassung: Dlf 2017