Über Vorurteile

"Die Negers haben kein Gefühl, welches über das Läppische stiege"

Bayerisches Bier und eine Brezel auf Holz
Ein bekanntes Vorurteil gegenüber Deutschen ist: Immer nur Bier, Brot und Wurst © imago stock&people
Von Ingeborg Breuer |
Immanuel Kants Aussage über "Neger" klingt eindeutig. Ob er im heimischen Königsberg je einen Schwarzen gesehen hat, ist eher ungewiss. Vorurteile sind so alt wie die Geschichte. Für die Römer waren die Germanen hemmungslose Biersäufer, die frühen Christen wurden der Menschenfresserei bezichtigt und rothaarige Frauen standen im Mittelalter unter Hexenverdacht.
Vorurteile drücken dem Fremden einen, meist abwertenden, Stempel auf: Russen saufen Wodka und Blondinen sind blöd. Allerdings helfen solche Einordnungen, die Übersicht über die komplexe Welt zu behalten. Vorurteile fassen unser Bauchgefühl in Worte, nur sind sie leider oft falsch.
Wann haben wir sie und wann werden sie zum Problem? Und wo verläuft die Grenze zwischen Vorurteil und Urteil?

Produktion: Dlf 2017