Der Moment ist die Ewigkeit
Die erste Begegnung wird gleich zum Kräftemessen. Ulrich Rückriem besteht auf dem Moment. Kein Schnitt! Rohmaterial! Das muss reichen! Es ist einzig der Ursprung, der den Bildhauer interessiert.
"Ich sehe einen Rohblock und sage, da steckt genau ein-mal-ein-mal-ein Meter drin, und den haue ich jetzt da raus. Das ist schwieriger als eine Skulptur zu machen, bei der kannst du immer was ausgleichen." Aus dem zähen Ringen um den Inhalt eines Rückriem gemäßen Hörstücks entwickelt sich eine Annäherung zwischen dem Künstler und seiner Besucherin.
Mal mit, mal ohne Mikrofon. Immer mit viel Kaffee, Zigaretten, Monologen. Meist in Rückriems Kölner Atelier. Die Steinbrüche hat der 78-Jährige, der seit Langem als einer der wichtigsten zeitgenössischen Bildhauer gehandelt wird, verlassen.
Seine Arbeit als Zeichner empfindet er als Befreiung. Den Kunstmarkt als Ekel. Und den Moment des Tuns als Ewigkeit.
Produktion: DLF 2017