Kult statt Kommerz beim 1. FC Union Berlin

"Unsere Liebe. Unsere Mannschaft. Unser Stolz."

43:54 Minuten
Fußballtor auf Rasen
Fußballtor © Nicole Lienemann
Von Jörn Klare |
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In der dritten Saison hat sich der 1. FC Union Berlin in der ersten Fußball-Bundesliga etabliert und mischt an der Tabellenspitze mit. Als dieses Feature entstand, in der Saison 2009/2010, war das noch ein ferner Traum.
Zweite Fußballbundesliga, der 1. FC Union Berlin im Stadion Alte Försterei, ein verlorenes Heimspiel im Regen: Noch 20 Minuten nach dem Schlusspfiff singen auf den Stehplätzen Tausende Fans wieder und wieder ein berührendes Mantra: „Unsere Liebe. Unsere Mannschaft. Unser Stolz. Unser Verein. Eisern Union.“ Ihre Fußballarena haben die Fans – einmalig im europäischen Profifußball – selbst aufwendig umgebaut. An den Spieltagen wird auf eine in anderen Bundesligastadien übliche Halbzeitshow und die daraus resultierenden Einnahmen verzichtet.
Und im Stadion gilt nach wie vor das Gebot, die eigene Mannschaft nicht auszupfeifen. So versucht der Verein mit den traditionsbewussten Anhängern seinen speziellen Spagat zwischen Kult und Kommerz. Wie aber kann eine solche Gratwanderung in der profitorientierten Fußballbundesliga gelingen? Und was bedeutet es, wenn die eigene Geschichte wiederum zur Marke stilisiert, vermarktet werden soll?

„Unsere Liebe. Unsere Mannschaft. Unser Stolz."
Kult statt Kommerz beim 1. FC Union Berlin
Von Jörn Klare

Regie: Thomas Wolfertz
Es sprach: Hüseyin Michael Cirpici
Ton und Technik: Hendrik Manook und Anna Dhein
Redaktion: Wolfgang Schiller, Karin Beindorff
Produktion: Deutschlandfunk 2010

Eine Wiederholung vom 02.11.2010 - in Erinnerung an Thomas Wolfertz, der im Oktober 2022 verstorben ist.

Jörn Klare, 1965 in Hohenlimburg geboren, zwischen Sauerland und Ruhrgebiet aufgewachsen, lebt als Autor in Berlin. Er schreibt Sachbücher, Theaterstücke und Radiofeatures, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. Für sein Buch „Nach Hause gehen. Eine Heimatsuche“ erhielt er 2017 den Evangelischen Buchpreis. Zum selben Thema produzierte er für Deutschlandradio Kultur das Stück „Nach Hause gehen“ (2016). Zuletzt: das ARD-Radiofeature „Alles Bio? Doku über die Kontrolle ökologischer Lebensmittel“ (NDR 2021).

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