Unterwegs im Haus
Von Jürgen Becker
Regie: Leonhard Koppelmann
Mit: Otto Sander
Komposition: Gerd Bessler
Ton und Technik: Karl-Heinz Stevens und Angelika Brochhaus
Produktion: Deutschlandfunk 2009
Länge: 56‘06
Zum 90. Geburtstag von Jürgen Becker
Ein alter Mann durchstreift sein Haus nach längerer Abwensenheit. © EyeEm / Ogushi Takumi
Unterwegs im Haus
Ein alter Mann in seinem Haus nach längerer Abwesenheit. Er durchstreift Zimmer und Flure, Keller und Boden und verirrt sich in der eigenen Vergangenheit. Mit Otto Sander in seiner letzten Hörspielrolle.
Erinnerungsfetzen, Bruchstücke gelebten Lebens, Vergangenheit und Gegenwart treten in einen spannungsreichen Dialog, die Erfahrungen des Kindes im Krieg, Bombenangriffe, existenzieller Verlust und komische Begebenheiten verbinden sich zu einer „Geschichte der Augenblicke“, welche den Dichter Becker zeitlebens künstlerisch beschäftigt haben.
Erinnerungsort ist ein Haus, das Stück ist ein Monolog, der in seiner existenziellen Fragestellung und der Einsamkeit des Protagonisten mit dem „Letzten Band“ von Beckett korrespondiert. Er schließt aber auch – 40 Jahre später – auf subtile Weise den Kreis zu einem der bekanntesten experimentellen Stücke Jürgen Beckers: „Häuser“, einem vielstimmigen Text kollektiver Wahrnehmung. Die Stimme des Einzelnen auf Spurensuche im Haus seiner Vergangenheit.
Jürgen Becker, 1932 in Köln geboren, leitete von 1974 bis 1993 die Hörspielabteilung des Deutschlandfunks. 2014 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Zahlreiche Hörspiele, Gedichte und Romane.