Der Tod des Iwan Iljitsch - Sterben in Bern
Hörspiel von Noam Brusilovsky nach der gleichnamigen Novelle von Leo Tolstoi
Komposition/Sounds: Antonia Beeskow
Regie: Noam Brusilovsky
Mit: Carina Braunschmidt, Dor Aloni, Florentine Krafft, Nico Delpy, Gabriel Schneider
Produktion: Dlf/SWR 2019
Länge: 51'09
Ursendung
Der Tod des Iwan Iljitsch - Sterben in Bern
51:17 Minuten
Furioses Hörspiel von Noam Brusilovsky über die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit, zwischen dem Darstellbaren und dem Nicht-Darstellbaren. Wie läßt sich das Unvorstellbare, der Tod, auf einer Bühne darstellen? Nach Leo Tolstois gleichnamiger Erzählung aus dem Jahr 1886.
"Der Tod des Iwan Iljitsch", 1886 erschienen, erzählt die Geschichte eines 45-jährigen russischen Beamten, der auf dem Sterbebett ein Resümee seines Lebens zieht. - „Wie, wenn mein ganzes Leben am Ende doch nicht das gewesen ist, was es hätte sein sollen?”
In seinen letzten Wochen distanziert sich Iwan Iljitsch von seiner Familie, seinem Freundeskreis und seinen Kollegen und begreift seine ganze Lebensweise, seinen Beruf, seine Ehe, den erreichten gesellschaftlichen Status als nicht das Richtige.
In seinen letzten Wochen distanziert sich Iwan Iljitsch von seiner Familie, seinem Freundeskreis und seinen Kollegen und begreift seine ganze Lebensweise, seinen Beruf, seine Ehe, den erreichten gesellschaftlichen Status als nicht das Richtige.
Nicht das Richtige, das scheint auch der Eindruck des Regisseurs Amir Kaplan während der Proben zu sein, als er seine eigene Geschichte von Schauspielern verkörpert sieht.
„Wie lässt sich die Geschichte der eigenen Erkrankung von anderen erzählen und wie lässt sich das Unvorstellbare, der Tod, auf einer Bühne darstellen?”, fragt er sich und begibt sich auf eine Reise, in der er mithilfe verschiedener Berner Fachleute, die beruflich mit dem Sterben und dem Tod zu tun haben, sein eigenes Sterben in der Bundesstadt imaginiert.
„Wie lässt sich die Geschichte der eigenen Erkrankung von anderen erzählen und wie lässt sich das Unvorstellbare, der Tod, auf einer Bühne darstellen?”, fragt er sich und begibt sich auf eine Reise, in der er mithilfe verschiedener Berner Fachleute, die beruflich mit dem Sterben und dem Tod zu tun haben, sein eigenes Sterben in der Bundesstadt imaginiert.
In seinem Hörspiel beschreibt Autor und Regisseur Noam Brusilovsky den Entstehungsprozess einer Theaterinszenierung. In einer temporeichen Montage von Bühnenaufnahmen, O-Tönen, Schauspielszenen und diskursiven Einschüben distanziert sich Brusilovsky von dem Originaltext der Tolstoi-Novelle und verschiebt die Grenzen zwischen Spiel und Realität, zwischen dem Darstellbaren und dem Nicht-Darstellbaren.
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