Die 40 Tage von Ossola
Besuch in einer vergessenen Partisanenrepublik
Von Mirko Schwanitz
Regie: Beatrix Ackers
Es sprachen: Hüseyin Michael Cirpici, Jochen Stern, Walter Gontermann und Susanne Barth
Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Oliver Dannert
Redaktion: Karin Beindorff, Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2016
Eine Wiederholung vom 06.09.2016.
Die 40 Tage von Ossola
43:55 Minuten
Nur noch wenige wissen, dass das demokratische Nachkriegsitalien seinen Ursprung in den Gesetzen und Verordnungen der Partisanenrepublik Ossola hatte und dass sich hier eines der dramatischsten Kriegskapitel in den Alpen ereignete.
Das Ossola-Tal keilt sich im Norden Italiens als 1.600 Quadratkilometer großes Dreieck zwischen die Schweizer Kantone Tessin und Wallis. Im Herbst 1944 befreiten es italienische Partisanen und gründeten am 10. September die Republik Ossola. Sie installierten eine zivile Regierung, eine auf demokratischen Prinzipien beruhende Justiz, begannen, das faschistische Schulsystem zu reformieren, schlossen Handelsverträge mit der Schweiz.
Beinahe 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert nicht nur das Haus des Widerstands in Fondotoce an dieses vergessene Kapitel des Krieges. Die Spuren der Kämpfe sind noch heute sichtbar in den verlassenen Dörfern der heute fast unzugänglichen Berge des Val Grande.
Mirko Schwanitz, geboren in Halle an der Saale, studierte Journalistik in Leipzig. Er berichtet seit 30 Jahren als freier Korrespondent für unterschiedliche Hörfunksender und Zeitschriften aus Ost- und Südosteuropa sowie dem Kaukasus. Fünfzehn Jahre leitete er eine Hilfsorganisation für Waisenkinder und Roma in Bulgarien. 2019 gewann er den European CIVIS Media Award für ein Feature über die ungarische Roma-Fußballnationalmannschaft.