Hörspiel: Intimer Bericht eines Abschieds

Versuch über das Sterben

Boris Nikitins Hörspiel ist der intime Bericht eines Abschieds. Zu sehen: Der Autor Boris Nikitin sitzt während der Aufnahmen vor einem Mikrofon.
Boris Nikitins Hörspiel ist der intime Bericht eines Abschieds. © SRF/Oscar Alessio
Von Boris Nikitin |
Nach dem Tod seines Vaters schreibt Boris Nikitin die Geschichte von dessen unaufhaltsamer Krankheit auf. Sehr früh erwägt der Vater den assistierten Suizid. Seine Offenheit mit diesem Thema hat Folgen.
2016 stirbt Boris Nikitins Vater an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS. Der Verlauf ist ungewöhnlich schnell, knapp ein Jahr vergeht zwischen Diagnose und Tod. Als er sich noch klar äußern kann, eröffnet der Vater seiner Familie, dass er den assistierten Suizid in Erwägung zieht. Kann das Sterben eine Form der Selbstermächtigung sein? Das Tabu auszusprechen verletzt zuerst, hat dann aber befreiende Kraft.
Boris Nikitin schildert diese Geschichte als „Outing“, das er mit seinem eigenen Coming-Out vor zwanzig Jahren verbindet. „Versuch über das Sterben“ zeigt, was es bedeutet, aus der Sicherheit und der Deckung herauszutreten, sich angreifbar und verwundbar zu machen. 

Versuch über das Sterben
Von Boris Nikitin
Regie: Mark Ginzler, Boris Nikitin
Mit: dem Autor
Ton: Tom Willen                                  
Produktion: WDR/SRF 2021
Länge: 47'35

Boris Nikitin, 1979 in Basel als Sohn ukrainisch-slowakisch-französisch-jüdischer Einwanderer geboren, ist Theaterautor und Regisseur. Er inszeniert in der internationalen freien Szene, an deutschsprachigen Stadttheatern und ist Künstlerischer Leiter des biennalen Festivals für dokumentarische und propagandistische Künste „It’s The Real Thing“.
Nikitins Stücke suchen den Grenzgang zwischen Illusionstheater und Performance, zwischen Dokumentarischem, Propaganda und Fake, etwa „F wie Fälschung, nach Orson Welles“ (2008), „Imitation of Life“ (2009), „How to win friends & influence people“ (2013). Er bearbeitet auch klassische Stoffe, so in „Woyzeck“ (2007, auch als Hörspiel für DKultur 2010), „Der zerbrochene Krug“ (2010) oder „Hamlet“ (2016). 2017 erhielt er den Jakob-Michael-Reinhold-Lenz-Preis für Dramatik für sein Gesamtwerk, 2020 den Schweizer Theaterpreis. Das Theaterstück „Versuch über das Sterben“ inszenierte und spielte er 2019. 

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