Vom Leben mit Ungeziefer

Auf der Mauer, auf der Lauer

Das Modell eines Menschenflohs ist in 100-facher Vergrößerung hinter einer Vitrine ausgestellt.
Was steckt hinter dem Ekel vor Ungeziefer und Schädlingen? © picture alliance / ZB / Michael Hanschke
Von Teresa Schomburg |
Wanzen kriechen nachts ins Bett und saugen sich mit Blut voll. Mäuse und Ratten finden Schlupflöcher in die Wohnungen. Käfer und Motten knabbern an Körnern und Kleidung. Schädlinge nennt man sie wenig liebevoll und will die ungebetenen Gäste so schnell wie möglich wieder loswerden. Am liebsten endgültig.
Doch auch der Schädlingsbekämpfer, den man einst Kammerjäger nannte, erntet Argwohn: Mit welchen Mitteln beseitigt er die Tiere? Und selbst, wenn er erfolgreich war: Wie bekommen wir sie heraus aus unseren Köpfen? Der Ekel und die Angst vor dem Ungeziefer steigern sich schon mal zu horrorfilmreifen Albtraum-Szenarien und Wahnvorstellungen. Umso beunruhigender, wenn uns klar wird: Wir selbst haben es den Eindringlingen leicht gemacht. Vielleicht haben wir sie sogar eigens ins Land geholt. In einem Container aus Übersee steckte vielleicht der Käfer, der demnächst unsere Bäume anknabbert. In der Reisetasche vom letzten Urlaub saß womöglich die Wanze.
Produktion: DLF 2016