Hinterlassenschaften
Vom Umgang mit Vorgefundenem
Von Florian Felix Weyh
Regie: Thomas Wolfertz
Es sprachen: Justine Hauer, Janina Sachau,
Florian Seigerschmidt und der Autor
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Hanna Steger
Redaktion: Klaus Pilger
Produktion: Deutschlandfunk 2020
(Wiederholung vom 25.10.2020)
Hinterlassenschaften
51:45 Minuten
Etwas ist da, und es ist nicht von mir - eine Hinterlassenschaft. Spuren der Vergangenheit im Gegenwärtigen. Oft nehmen wir sie nicht wahr, manchmal aber stolpern wir darüber. Über vermachte Schulden. Über geerbte Talente. Wie soll man damit umgehen?
Sollte man die Hinterlassenschaften forträumen, um den Berg an Unerwünschtem nicht weiter anwachsen zu lassen? Sich ihnen aktiv verweigern? Sollte man das Hinterlassene ehren oder vermehren, um so voll davon zu profitieren? Oder muss man es einfach belassen, wo es ist, womit man zugleich seine Existenz verfestigt?
Manche Hinterlassenschaft, etwa die der Eltern im eigenen Gencode, muss man akzeptieren. Sind Hinterlassenschaften also einfach Glück oder Pech? Oder stellen sie einen nicht eher vor die Aufgabe, originelle Umgangsweisen damit zu suchen? Obwohl alle Menschen im Laufe ihres Lebens mit Hinterlassenschaften zu tun bekommen, gibt es kaum Handreichungen, wie man damit umgehen soll.
Anhand überraschender Beispiele entwickelt das Feature ein ironisches Handout zur Hinterlassenschaftsbewältigung: Tabula rasa wäre eine Fiktion.
Florian Felix Weyh, Jahrgang 1963, schrieb als junger Mensch Theaterkomödien und Hörspiele. Heute bevorzugt er das Feature mit seinem dokumentarischen Anteil. Geblieben ist ihm der Zugriff des Dramatikers auf seine Figuren: Wo er die Welt im Radio erforscht, werden die Interviewten zu Mitspielern im Theatrum mundi. Unterhaltsam geht es dabei immer noch zu.