Eine Frage von Management und Wert-Ermittlung
Manchmal muss man die Stadt überlisten, damit Natur zu ihrem Recht kommt. Unter dem Motto "Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung" ließ Joseph Beuys ab 1982 in Kassel 7.000 Eichen pflanzen. Ein heftig umstrittenes Geschenk an die documenta-Stadt, finanziert durch Kunstverkäufe, Spenden und eine Whisky-Reklame.
Für den Aktionskünstler war Naturschutz eine Frage von politischer Tatkraft und ökonomischem Kalkül. Heute berechnen Volkswirte die Ökosystemleistung einzelner Landschaften und Lebewesen. Manche Naturschützer stärken ihre Argumente, indem sie beziffern, was das Bestäuben von Obstblüten durch Bienen oder das Filtern von Trinkwasser durch Wälder kostet.
Aber kann man den Wert von Natur in Euro und Cent ausdrücken? Lassen Tiere und Pflanzen sich so effizienter managen und schützen, oder droht ein Ausverkauf der Arten? Was ist Natur uns wert, und woran machen wir das fest? Der Autor begleitet Finanzmakler und Forstleute, Umweltschützer, Naturphilosophen und Wildtier-Manager in die Problemzonen zwischen Wald und Verwaltung.
Produktion: DLF 2017
Das Manuskript zur Sendung: